Gerichtsakten und ein Strafgesetzbuch liegen auf einem Tisch (Foto: picture alliance/dpa | Swen Pförtner)

Mutmaßlicher Täter von Sinnerthal war nach "positivem Gutachten" auf freiem Fuß

mit Informationen von Thomas Gerber   14.09.2023 | 15:39 Uhr

Die Staatsanwaltschaft hat weitere Details über den mutmaßlichen Sexualtäter von Sinnerthal mitgeteilt. Der 61-Jährige saß noch bis vor drei Jahren wegen vergleichbarer Delikte in Sicherungsverwahrung.

In der Nacht zu Donnerstag war ein Mann aus dem Kreis Neunkirchen festgenommen worden, der im Fall einer tot aufgefundenen Frau im Visier der Ermittler steht. Die Polizei vermutet in dem Fall ein Sexualdelikt. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft hat der Beschuldigte eine lange Vorstrafenliste mit einschlägigen Straftaten. Demnach wurde er insgesamt drei Mal wegen Sexualdelikten zu Freiheitsstrafen verurteilt.

Drei mehrjährige Haftstrafen – anschließende Sicherungsverwahrung

Die erste Verurteilung stammt aus dem Jahr 1991. Damals bekam er drei Jahre Freiheitsstrafe. 1997 erfolgte eine Verurteilung zu sechs und 2003 zu zwölf Jahren. Nach Verbüßung dieser Freiheitsstrafe kam der 61-Jährige in Sicherungsverwahrung.

2020 wurde er laut Staatsanwaltschaft auf Bewährung aus der Sicherungsverwahrung entlassen. Zuvor habe es eine positive Risikobeurteilung gegeben. Ein Sachverständiger war dabei offenbar zu dem Ergebnis gekommen, dass von dem mehrfach verurteilten Straftäter keine akute Gefahr mehr ausgehe.

Vorerst nur Vorwurf der Vergewaltigung

Der 61-Jährige wurde in der vergangenen Nacht in einem Namborner Ortsteil festgenommen. Dort hatte er sich bei einer Bekannten aufgehalten. Seine DNA-Spuren waren zuvor an einem Tatort nahe der Sinnerthaler Kläranlage sichergestellt worden. Dort war zuvor die Leiche einer 69-Jährigen entdeckt worden.

Die Staatsanwaltschaft wird Haftbefehl gegen ihn beantragen. Der Vorwurf gegen ihn lautet dabei vorerst auf Vergewaltigung. Zu den Vorwürfen hat er sich bisher nicht geäußert. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der 61-Jährige Mann keine Bezüge zu dem Opfer. Die Polizei hält es für möglich, dass er der Frau zufällig begegnet war.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 14.09.2023 berichtet.


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