Späterer Baubeginn bei Wolfspeed wirkt sich wohl auf ZF aus

Erst 2025 startet voraussichtlich der Bau der Chipfabrik von Wolfspeed in Ensdorf. Das könnte auch die Beschäftigten der ZF treffen. Derzeit wird weiter darauf gesetzt, dass mindestens 600 Mitarbeiter von der ZF zu Wolfspeed wechseln können.

Ursprünglich sollte der Bau für die Chipfabrik der Firma Wolfspeed auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände in Ensdorf bereits im vergangenen Sommer starten. Doch daraus wurde nichts.

Weitere Arbeitsschritte nötig

Der Vorstandsvorsitzende des Chipherstellers Wolfspeed, Greg Lowe, hatte in einer Analystenkonferenz mitgeteilt, dass der Bau der Fabrik erst im Jahr 2025 beginnt. Wolfspeed teilt dem SR schriftlich mit, dass zwar ein erster Förderbescheid angekommen sei. Vor dem Beginn der Bauphase seien aber noch einige Arbeitsschritte nötig.

Über die voraussichtlichen Kosten wird nichts mitgeteilt. Ursprünglich waren 2,5 Milliarden Euro geplant, aber inzwischen werden es wohl eher rund drei Milliarden Euro.

Derzeit liegt bei Wolfspeed der Schwerpunkt vor allem auf dem Hochfahren der neuen Fabrik im Mohawk Valley in der Nähe von New York.

Späterer Baubeginn bei Wolfspeed wirkt sich wohl auf ZF aus

ZF hofft auf Jobs

Durch die Verzögerung des Baubeginns der Chipfabrik in Ensdorf befürchtet der ZF-Betriebsrat Schwierigkeiten für ZF. Es werde weiterhin darauf gesetzt, dass mindestens 600 Mitarbeiter des Autozulieferers in der geplanten Fabrik einen neuen Job finden.

Zudem würden Folgeansiedelungen, zum Beispiel von Logistikunternehmen, weitere interessante Arbeitsplätze bringen. Wenn sich der Baustart verzögert und damit wohl auch der Beginn der Produktion von Halbleiterchips, werde dies wohl auch in der Beschäftigung bei ZF Probleme bringen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass ab Jahresende 2024 bei ZF in Saarbrücken die Produktion deutlich weniger stark ausgelastet ist.

Werk in Saarbrücken noch sehr gut ausgelastet

Die ZF-Geschäftsführung gibt sich hingegen zuversichtlich. Man gehe davon aus, dass die Projekte der ZF mit Wolfspeed inhaltlich wie geplant umgesetzt werden. "Chips sind knapp und stark nachgefragt", so ein Sprecher des Unternehmens.

Das ZF-Werk in Saarbrücken mit konventionellen wie auch elektrifizierten Antrieben sei für die nächsten Jahre sehr gut ausgelastet und die Belegschaft sei mittelfristig nicht auf externe Arbeitsplätze angewiesen.

Bundeskartellamt muss Zusammenarbeit prüfen

Einiges ist laut Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) aber auch noch beim geplanten Joint-Venture zwischen den beiden Firmen umzusetzen. Dieses muss zum Beispiel noch durch das Bundeskartellamt geprüft werden.

Beim Chiphersteller bestehe aber weiterhin sehr großes Interesse an der Zusammenarbeit und am Bau der Fabrik in Ensdorf. Über den Zeitplan gebe es aber Verhandlungen. Dies sei nicht ungewöhnlich, da andere Unternehmen mit den gleichen Hürden kämpfen würden.

Landesregierung erwartet Halbleiterchip-Fabrik

Mit einer Absage des Projektes rechnet Barke nicht. Ein Teil der Förderung sei von Bund und dem Saarland Ende des vergangenen Jahres schon zugesagt worden.

Es fehle nur noch die Zustimmung der EU für einen weiteren Teil. Dabei sei man in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen von Wolfspeed. Die gesamte Förderung könnte wohl nach SR-Informationen rund eine Milliarde Euro betragen.

Über dieses Thema hat SR info auch im Hörfunk am 05.02.2024 berichtet.

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