Im Prozess um einen gewalttätigen Angriff auf Polizisten vor einer Diskothek in Trier hat das zuständige Landgericht zwei Angeklagte am Mittwoch zu Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt. Ein 43-Jähriger muss wegen Körperverletzung, Angriffs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte für ein Jahr und drei Monate ins Gefängnis.
Ein 17-Jähriger bekam unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs und versuchter gefährlicher Körperverletzung eine Jugendstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, die nicht zur Bewährung ausgesetzt werden könne, wie der Vorsitzende Richter Günther Köhler sagte. Da der Jugendliche bereits länger in Untersuchungshaft sitzt, bleibt laut SWR noch eine Reststrafe von fünfeinhalb Monaten.
Auseinandersetzung erst durch Warnschüsse gestoppt
Der Prozess gegen die elf Angeklagten im Alter zwischen 17 und 43 Jahren war vergangenem November vor dem Landgericht Trier gestartet. Ein größerer Teil der Gruppe hatte Mitte Februar 2023 Polizeibeamte bei einem Einsatz vor einer Trierer Diskothek mit Glasflaschen beworfen. Es soll auch versucht worden sein, einen Besen, eine Schaufel, einen Einkaufswagen und eine Palette auf die Polizisten zu werfen.
Erst als ein Polizist mit seiner Dienstwaffe zwei Warnschüsse in die Luft abgab, hörten die Angreifer auf. Fünf Polizisten waren verletzt worden, zwei davon durch den Einsatz von Pfefferspray der Polizei selbst.
Geldauflagen und Sozialstunden für weitere Beschuldigte
Neben den beiden Haftstrafen blieb es für die anderen neun Beschuldigten bei Verwarnungen, Geld- sowie Arbeitsauflagen und der Verpflichtung zur Teilnahme an einem "pädagogischen Wochenende".
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 31.01.2024.