Der Landtag des Saarlandes (Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze)

U-Ausschuss zum Fall Yeboah verzögert sich

Thomas Gerber   04.03.2024 | 14:09 Uhr

Vergangenes Jahr hat der Untersuchungsausschuss im saarländischen Landtag seine Arbeit zum Mord an dem ghanaischen Asylbewerber Samuel Yeboah aufgenommen. Jetzt kommt es zu einer Verzögerung. Den Abgeordneten fehlen offenbar Unterlagen aus dem Prozess gegen Peter S.

Die Arbeit des Landtags-Untersuchungsausschusses zu den rassistischen Brandanschlägen im Saarland der 1990er Jahre ist ins Stocken geraten. Nach SR-Informationen fehlen den Abgeordneten insbesondere Unterlagen aus dem Prozess gegen Peter S., der im Oktober wegen des Mordes an dem ghanaischen Flüchtling Samuel Yeboah 1991 in Saarlouis verurteilt worden war.

Einflussnahme auf aktuellen Prozess befürchtet

Diese Akten können dem U-Ausschuss laut Oberlandsgericht Koblenz aktuell nicht zur Verfügung gestellt werden. Es bestehe die Gefahr, dass die Beweisaufnahme in dem inzwischen angelaufenen Prozess gegen den damaligen Neonaziführer Peter St. negativ beeinflusst werden könnte.

Das OLG schloss sich damit von der Bundesanwaltschaft vorgebrachten Bedenken an. Der Ausschuss will in der kommenden Woche über sein weiteres Vorgehen beraten.


Mehr zum Yeboah-U-Ausschuss:

Von Polizei und Staatsanwaltschaft
Yeboah-U-Ausschuss fordert umfangreiches Aktenmaterial an
Der Untersuchungsausschuss zu der rassistischen Anschlagsserie in den 1990er Jahren im Saarland hat am Montagmorgen erste Beschlüsse gefasst. Die Abgeordneten wollen bis zum Jahresende zunächst die Akten studieren.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja