Ein durch Raketenteile verursachter Lichtschweif erhellt über Deutschland den Nachthimmel für einige Sekunden. (Foto: picture alliance/dpa/Nord-West-Media TV | Thomas Lindemann)

Fünf UFO-Sichtungen im Saarland vergangenes Jahr

Sabrina Nonnengardt   22.02.2025 | 20:44 Uhr

Aus dem Saarland sind im vergangenen Jahr fünf unbekannte Flugobjekte gemeldet worden, sogenannte UFOs. Keines davon entpuppte sich allerdings als ein Besuch von Aliens. Stattdessen konnten alle Fälle anders erklärt werden.

Beim „Centralen Forschungs-Netz Außergewöhnlicher Himmels-Phänomene“ (CENAP) sind 2024 fünf Anfragen wegen unbekannter Flugobjekte (UFO) aus dem Saarland eingegangen.

Saarländerinnen und Saarländer meldeten damit deutlich weniger UFO-Beobachtungen als andere Bundesländer. Baden-Württemberg hatte für 2024 sogar eine neue Rekordzahl an Sichtungen verzeichnet. Der bundesweite Durchschnitt lag bei knapp 14 Sichtungen pro einer Million Einwohner. Im Saarland lag er bei fünf.

Was die UFOs im Saarland wirklich waren

Helle Sterne oder Konstellationen der Planeten können das nächtliche Bild des Himmels beeinflussen. Aber auch menschengemachte Ursachen werden häufiger, beispielsweise Satelliten oder Drohnen.

Vier der fünf im vergangenen Jahr im Saarland aufgetretenen Fälle konnten identifiziert werden. So waren Laser-Lichteffektgeräte für zwei Fälle verantwortlich. Außerdem wurden ein nächtlicher Fallschirmspringer und ein ungewöhnlich heller Stern gemeldet.

CENAP liefert wissenschaftliche Erklärungen

Das CENAP ist seit 50 Jahren die Anlaufstelle für außergewöhnliche Sichtungen in Deutschland. Bürgerinnen und Bürger können ihre Beobachtungen rund um die Uhr an das Netzwerk melden. „Wir sammeln die Fälle nicht nur, wir recherchieren sie“, erklärt CENAP-Mitbegründer Hansjürgen Köhler.

Die wichtigsten Daten für die Identifizierung seien das Datum, die Uhrzeit und die Himmelsrichtung des Ereignisses. Wenn diese Daten vorlägen, sei eine Identifizierung fast immer möglich. „Wir haben das Ziel, Fälle innerhalb von 24 Stunden zu lösen“, erläutert Köhler.

In den letzten Jahren würden auch immer häufiger Bilder und Videos mitgesendet, die Beobachter mit dem Handy aufnehmen. Das erleichtere teilweise die Identifikation.

Ungewöhnliche Sichtung im Februar 2025

Am Mittwoch verzeichnete das CENAP eine Rekordzahl an Anrufen. Grund dafür war das Verglühen eines Teils einer SpaceX-Rakete in der Erd-Atmosphäre. Der Raketen-Teil war in der wolkenlosen Nacht als heller Schweif am Himmel deutlich zu erkennen.

Aus dem Saarland gingen dabei allerdings keine Anrufe bei CENAP ein. Laut Köhler war das Himmelsphänomen vor allem nördlich von Bad Kreuznach zu sehen.

Nachfragen bei Sternwarte Peterberg

Auch die Sternwarte Petersberg klärt gelegentlich Anfragen wegen unbekannter Flugobjekte auf. Sie meldete für 2024 drei Beobachtungen im Saarland. "Die Mehrheit der Phänomene ist eindeutig erklärbar", bestätigte Schatzmeister Uwe Dillschneider.

Die Beobachtungen seien sehr vielfältig: Teilweise steckten Himmelsereignisse, wie Sternschnuppen, hinter den Beobachtungen, teilweise Satelliten, Flugzeuge oder Wetterballons.

Auch Bildfehler seien gelegentlich Grund für die Irritation, erklärt Dillschneider. Automatische Bild-Filter und -Einstellungen der Handykameras könnten die Lichtverhältnisse verfälschen, sodass ein falscher Eindruck entstehe.


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