Saarland braucht rund 250 Lehrerinnen und Lehrer pro Jahr
Die Arbeitskammer des Saarlandes hat eine Studie zum Lehrkräftebedarf in den kommenden Jahren vorgestellt. Daraus geht hervor, dass das Land in den nächsten zehn Jahren jährlich 243 Lehrinnen und Lehrer einstellen muss, um den Bedarf zu decken.
Laut einer Studie der Arbeitskammer des Saarlandes ist das Verhältnis von Lehrkräfteangebot und Bedarf im Saarland ausgeglichen, wenn pro Jahr 243 neue Lehrerinnen und Lehrer dazu kommen. Die Arbeitskammer und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) merken allerdings an, dass so nur der Status Quo aufrecht erhalten werde. Das Angebot reiche nur dann aus, wenn bis 2035 alle Schulklassen gleich groß bleiben und sich die Arbeitszeit der Lehrkräfte nicht verändert.
Arbeitskammer will mehr Lehrkräfte im Saarland
Ein Puffer für Krankheitsfälle oder Schwangerschaften sei in den aktuellen Zahlen nicht vorgesehen. Deshalb würden während Krankheitswellen weiterhin viele Stunden ausfallen. Arbeitskammer und Gewerkschaft fordern deshalb die Einstellung von mehr Lehrkräften.
Dabei steht das Saarland jedoch in Konkurrenz zu anderen Bundesländern. Auch weil es finanzielle Nachteile gebe, sagt Melanie Blatter, die Leiterin der Abteilung für Bildungs- und Wissenschaftspolitik in der Arbeitskammer. "Zum Beispiel bezahlen wir Grundschullehrerinnen- und lehrer nur nach A12. Wir sind eines der wenigen Bundesländer, die das noch machen." Die Arbeitskammer fordert deshalb eine Erhöhung in die Tarifstufe A13, was rund 400 Euro mehr Brutto im Monat bedeuten würde.
Gewerkschaft und Arbeitskammer wollen zudem den Quereinstieg von Menschen ohne Lehramtsstudium erleichtern. Hierfür schlagen sie ein dreijähriges Referendariat bei vollem Gehalt vor. Momentan müssen Quereinsteiger ein reguläres Referendariat machen, bei dem sie wie alle angehenden Lehrkräfte anderthalb Jahre lang etwa 1.400 Euro brutto gezahlt bekommen.
Unterschiede bei Schulformen
Bei der Frage des Lehrkräfteangebots müssen laut Arbeitskammer außerdem die Schulformen einzeln bertrachtet werden. Denn wenn sich die Anstellungszahlen in den nächsten Jahren so weiterentwickeln wie bisher, ergeben sich Unterschiede. An Grundschulen, Förderschulen und Gymnasien gäbe es demnach bis 2035 einen Überschuss an Lehrkräften. An berufsbildenden Schulen drohe hingegen ein Mangel.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 14.03.2025 berichtet.