Im Saarbrücker Stadtrat ist ein Antrag gescheitert, die Rodung des Waldes am Stuhlsatzenhausweg um ein Jahr aufzuschieben. Eingebracht worden war er von der Fraktion "bunt.saarland für Alle". Sie hatten damit eine Veränderung des Bebauungsplans erwirken wollen. Zugestimmt hatten nur die jeweils drei Abgeordneten von "bunt.saarland für Alle" und der "Fraktion". Schon vor der Stadtratssitzung hatte die Stadtverwaltung den Antrag auf eine sogenannte Veränderungssperre als nicht gerechtfertigt bezeichnet.
Waldgrundstück im Besitz des Landes
Unter anderem begründet die Stadtverwaltung ihre Ansicht damit, dass das Waldstück an der Saar-Uni dem Land und eben nicht der Stadt gehöre. Zwar habe der Stadtrat im März den Bebauungsplan beschlossen, das Planungsrecht liege aber beim Land. Das könne die Stadt nicht einfach so verändern.
Dem schloss sich auch die Grünen-Stadträtin Jeanne Dillschneider an. Ihre Partei würde den Protest gegen die Rodung zwar unterstützen, allerdings sei der Saarbrücker Stadtrat aktuell nicht die richtige Adresse, um gegen das Abholzen des Waldstücks, das viele mittlerweile "Hanni" nennen, vorzugehen. Deswegen enthielt sich unter anderem die Grünen-Fraktion bei der Abstimmung. Die CDU- und FDP-Fraktion lehnten den Antrag jeweils ab.
Protestaktion vor der Stadtratssitzung in Saarbrücken
Vor Beginn der Sitzung des Saarbrücker Stadtrats hatten etwa zehn Aktivisten der Bürgerinitiative "Hanni bleibt" gegen die Rodung des Waldes am Stuhlsatzenhausweg an der Universität des Saarlandes demonstriert.
Einige Stadtratsmitglieder nutzten daher den Hintereingang zum Burbacher Bürgerhaus. Fünf Mitglieder der Bürgerinitiative waren mit selbstgebastelten Pappmaché-Masken zu Beginn der Sitzung in den Saal eingedrungen. Sie riefen "Hände weg vom Wald und Hanni bleibt".
Über dieses Thema hat auch die SR info-Rundschau im Radio am 03.09.2024 berichtet.