Bald Hühnerfabrik für 130.000 Legehennen in Weiskirchen?
Im Weiskirchener Ortsteil Konfeld soll ein Industriehühnerstall für rund 130.000 Legehennen entstehen. Das findet bei den Bürgern vor Ort wenig Zustimmung. Am Donnerstag diskutierte der Gemeinderat über den geplanten Bau. Eine Entscheidung fiel dabei aber noch nicht.
"Nein zum Ei" - das stand auf einem Plakate, das am Donnerstagabend in der Hochwaldhalle anlässlich der Abstimmung über einen Industriehühnerstall von protestierenden Bürgern gezeigt wurde.
Die Stimmung unter den anwesenden Weiskirchener Bürgern war an diesem Abend eindeutig: Sie sind gegen eine Erweiterung der schon bestehenden Anlage der Firma "Best-Eiprodukte Konfeld".
Stall für 130.000 Hühner?
Derzeit werden in Konfeld bereits zahlreiche pasteurisierte Flüssigeiprodukte für die Lebensmittelindustrie und Bäckereien hergestellt. Die dafür nötigen Eier werden aktuell noch per Lkw angeliefert. Die Firma, die zur Hennes-Gruppe in Euskirchen gehört, möchte nun die Eierproduktion direkt vor Ort integrieren.
In einem sogenannten „Hennenstall“ will die Firma rund 130.0000 Hühner für die Eierproduktion halten. Nach Dokumenten, die dem SR vorliegen, soll ein dreistöckiger Stall mit einer Grundfläche von rund 5600 Quadratmetern entstehen.
Gemeinderat vertagt Entscheidung
Doch diese Pläne stoßen bei vielen Bürgern auf Gegenwehr. Vor allem wegen des Lkw-Verkehrs und der Nähe zu Wohngebieten, aber auch dem Tierwohl haben viele Bedenken. Einige haben eine Petition gegen das Vorhaben gestartet.
Die erste Beigeordnete der Gemeinde Weiskirchen, Helma Kuhn-Theis (CDU), kann die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger nachvollziehen, dennoch müssten weitere Informationen gesammelt werden, um eine fundierte Wahl treffen zu können.
Sie verweist im Gespräch mit dem SR aber auch auf neue Arbeitsplätze, die dort entstehen könnten. Allerdings betont sie: "Es ist ja noch überhaupt nichts entschieden. Der Gemeinderat wird gegen den Willen der Bürgerinnen und Bürger hier in der Gemeinde und in Hohenfeld nichts unternehmen. Das können wir uns als gewählte Politiker auch nicht erlauben."
Die Mitglieder des Rates haben deshalb am Donnerstag erstmal einstimmig eine Vertagung der Entscheidung beschlossen.
Über dieses Thema hat auch die SR info-Rundschau am 20.09.2024 berichtet.