Studierende im Labor (Foto: picture alliance / Westend61 | Pau Cardellach Lliso)

Wie ein neues Projekt MINT-Absolventen ins Saarland holen und hier halten will

Sandra Schick   16.03.2025 | 21:10 Uhr

Wie kann man dafür sorgen, dass internationale Studierende aus MINT- Berufen nach ihrem Studium im Saarland bleiben? Ein neues Gemeinschaftsprojekt an Universität und der HTW will Studierende schon während der Studiums engmaschiger begleiten. Es wird mit Bundesmitteln von insgesamt 1,15 Millionen Euro über vier Jahre gefördert.

Der Fachkräftemangel in technischen Berufen und den MINT-Fächern ist für viele Unternehmen ein Problem. Schätzungen zufolge könnten im Jahr 2030 in Deutschland 1,1 Millionen IT-Fachkräfte fehlen. Diese Zahl nannte der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke vor rund einem Jahr und gab dabei bekannt, dass die Landesregierung Projekte fördert, die Schülerinnen und Schüler für MINT-Berufe begeistern sollen.

Auch spezielle MINT-Stipendien für künftige Arbeitnehmer der Landesverwaltung gibt es inzwischen.

Neues Projekt an Uni und HTW

Ein neues Projekt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes verfolgt nun nach Angaben der Universität des Saarlandes einen ganzheitlichen Ansatz bei Studierenden. Das Gemeinschaftsprojekt "QUAZAR" von Universität und Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) habe den gesamten Prozess von der Studienwahl bis zum Karrierestart im Blick.

Zunächst wollte man internationale Studierende für ein MINT-Studium im Saarland begeistern. Dazu sollen neue Zugangswege für internationale Studierende weiter ausgebaut werden: Dazu zählen vor allem Studienvorbereitungsprogramme und die begleitenden Deutschkurse.

Während des Studiums sollen die Studentinnen und Studenten weitere Betreuung erhalten, damit sie es mit Erfolg zum Abschluss bringen.

Karriereberatung während des Studiums

Schon während des Studiums sollen die internationalen Studierenden zudem eine Karriereberatung erhalten. Damit diese Studierenden sich dann nach ihrem Abschluss zuerst in der Region umschauen, soll an beiden saarländischen Hochschulen ein "Career Service for International Students" eingerichtet werden.

Dort sollen Unternehmen und interessierte Absolventen zusammengebracht werden.

Fördergelder von 1,15 Mio. Euro

Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert das Gemeinschaftsprojekt "QUAZAR" mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit insgesamt 1,15 Millionen Euro über vier Jahre. "QUAZAR" steht dabei für "Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration internationaler Studierender im Saarland".

Wie viele Studenten im Saarland bleiben wollen

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hatte im vergangenen Jahr nach Angaben der Universität bundesweit internationale Studierende befragt, ob sie die Absicht haben, nach ihrem Abschluss in Deutschland zu bleiben.

Von den internationalen Studierenden der Universität des Saarlandes, die sich an dieser Befragung beteiligten, möchten knapp 60 Prozent in Deutschland bleiben, davon wiederum etwa die Hälfte würde gerne im Saarland einen Arbeitsplatz finden.

Bei der HTW gaben sogar zwei Drittel der internationalen Studierenden an, dass sie in Deutschland bleiben wollen, etwa zwei Drittel von ihnen möchten sich am liebsten im Saarland eine Zukunft aufbauen.
 


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