Saar-Polizei setzte 2023 31 Mal Taser ein

Elektroschock-Geräte oder Taser sind bei der Polizei im Saarland vor rund vier Jahren eingeführt worden. Seitdem hat sich die Zahl ihrer Einsätze immer wieder gesteigert. Allein in den vergangenen Tagen nutzte die Polizei im Saarland bei zwei verschiedenen Einsätzen Taser.

In den vergangenen Tagen hat die Polizei im Saarland gleich mehrmals Taser eingesetzt. Zunächst hatte am Dienstag ein Mann in Saarlouis die Einsatzkräfte mit einem Messer bedroht, woraufhin ein Taser gegen ihn verwendet wurde. Nachdem er auch auf einen Warnschuss nicht reagiert habe, schoss ein Polizist dem Mann ins Bein.

Am Maifeiertag kam es zu einem weiteren Tasereinsatz gegen einen Lkw-Fahrer, der in St. Ingbert über mehrere Stunden die Anwohnerinnen und Anwohner mit lauter Musik beschallt hatte. Als die Polizei wegen Ruhestörung anrückte, hatte der Fahrer offenbar versucht, die Beamtinnen und Beamten anzugreifen.

In Landstuhl im Kreis Kaiserslautern ist am Dienstag nach einem Tasereinsatz ein Mann sogar gestorben. Seine Leiche wird nun obduziert.

Seit 2020 immer mehr Tasereinsätze

Seit knapp vier Jahren setzt die Polizei im Saarland Taser ein. Die Elektroschockgeräte sollen als Warnung dienen und kommen dann zum Einsatz, "wenn Hilfsmittel der körperlichen Gewalt oder andere Waffen nicht erfolgversprechend erscheinen oder zu nicht unerheblichen Verletzungen von Polizeivollzugsbeamtinnen/Polizeivollzugsbeamten oder des polizeilichen Gegenübers führen können", teilte die Polizei auf SR-Anfrage mit.

Seit der Einführung kamen die Geräte insgesamt 76 Mal zum Einsatz, davon 31 Mal im vergangenen Jahr. Im Jahr 2021 waren es noch insgesamt 14 Tasereinsätze. Für 2024 liegen nach Angaben der Polizei noch keine geprüften Fallzahlen vor.

Mehrere Verletzungen durch Elektroschockgeräte

Verletzungen können laut Polizei bei solchen Einsätzen nicht ausgeschlossen werden. Üblich seien Hautverletzungen in Form von Rötungen sowie Einstichstellen, dadurch dass die Pfeilspitzen des Elektroschockgerätes die Haut durchdringen. Auch Verletzungen durch Stürze, die durch den Tasereinsatz ausgelöst werden, kämen vor.

Im Jahr 2023 sei lediglich ein Fall registriert worden, bei dem es zu einer Verletzung durch einen Sturz kam. In weiteren 14 Fällen traten nach Angaben der Polizei "typische Verletzungsbilder" wie die genannten Rötungen und Einstichstellen auf.

Nach Angaben des Innenministerium werden die Polizeibeamten in ihrer Ausbildung an dieser Waffe gesondert geschult und die Schulung müsse jährlich aufgefrischt werden.

Kritik von Menschenrechtsorganisation

Am Einsatz von Tasern gibt es auch Kritik. Bereits vor einigen Jahren veröffentlichte etwa die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ein Positionspapier und warnte darin vor den Risiken bei der Nutzung der Geräte.

So könnten die Geräte laut Amnesty International zu schweren Verletzungen bis hin zum Tod führen, insbesondere wenn bestimmte Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-Probleme hinzukommen.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 02.05.2024 berichtet.

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