Wer im Saarland eine Ausbildung zur Podologin oder zum Podologen macht, musste dafür bislang 200 Euro pro Monat an Schulgeld auf den Tisch legen. Ab sofort sind Auszubildende davon befreit, und die Kosten werden rückwirkend zum Jahresbeginn vom Land übernommen, so das saarländische Gesundheitsministerium. Für das kommende Schuljahr nimmt das Ministerium dafür rund 70.000 Euro in die Hand.
Jung: Podologie für Gesundheitsversorgung im Saarland wichtig
"Die Podologie ist ein wesentlicher Pfeiler für die Gesundheit unserer Gesellschaft", sagte der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD). Qualifizierte Podologinnen und Podologen spielen eine Schüsselrolle. "Sie sichern die Mobilität und Lebensqualität insbesondere von Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes", so Jung.
Ihre Fachkenntnisse seien unverzichtbar, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und schwerwiegende Folgeerkrankungen zu verhindern. Um den Beruf für Interessierte attraktiver zu machen, habe man sich dazu entschieden, Auszubildende vom Schulgeld zu befreien.
Podologie-Fachschule in Quierschied rechnet mit mehr Auszubildenden
Eine Ausbildung in der Podologie wird etwa an der Europäischen Fachschule für Podologie in Quierschied angeboten. Der Geschäftsführer des Schulträgers, Rüdiger Linsler, bewertet es positiv, dass Auszubildende ab sofort vom Schulgeld befreit sind: "Das wird dazu führen, dass mehr Interessierte sich für die Ausbildung entscheiden werden".
Mit der Schulgeld-Befreiung soll laut Gesundheitsministerium künftig der steigende Bedarf an Podologinnen und Podologen im Saarland gedeckt werden.
Was macht ein Podologe eigentlich?
Die Podologie ist die nicht-ärztliche Heilkunde am Fuß. Podologinnen und Podologen behandeln Füße medizinisch, um Krankheiten am Fuß zu heilen oder vorzubeugen. Sie arbeiten mit Ärzten und Physiotherapeuten zusammen. Die Podologie ist demnach nicht mit der kosmetischen Fußpflege zu verwechseln.
Quelle: Europäische Fachschule für Podologie in Quierschied