Wie ein Neunkircher das Gewinnen zum Hobby macht
Einmal bei einem Gewinnspiel etwas abstauben – für viele ein Traum, für einen Neunkircher ist es sein geliebtes Hobby. Wie ein junger Mann alleine im vergangenen Jahr über 50 Gewinne eingestrichen hat.
„Ein Tigerenten-Fahrrad“ - Till Hust aus Neunkirchen erinnert sich noch genau an seinen ersten großen Gewinn. Bei einem Malwettbewerb in seiner Heimatstadt hatte er als Kind den ersten Preis abgestaubt.
Motorroller, Tablet, Gutscheine
Was mit einer „Kritzelei“ begann, sei mittlerweile ein ausgewachsenes Hobby, schmunzelt der 30-Jährige. „Dinge gewinnen, die man sich im Alltag vielleicht nicht leisten würde“, das macht den Reiz für Till aus.
Und seine Gewinne können sich sehen lassen: Ein Wochenende in der Seezeitlodge am Bostalsee zum Beispiel, ein Ipad, ein Motorroller oder ein 500-Euro Gutschein bei Zalando waren bisher die Highlights.
Aber auch kleinere Gewinne wie ein Topf-Set, ein originales DFB-Trikot oder ein 5-Euro Tankgutschein seien natürlich willkommen, versichert Till vergnügt. Der studierte Sozialarbeiter trägt alle Gewinne in eine Liste ein. Im vergangenen Jahr war er 50 mal erfolgreich. Auf sein ganzes Leben hochgerechnet geht er von mehr als 1000 Gewinnen aus.
Glückliches Händchen, aber auch Taktik
„Es ist ein bisschen Glück dabei, aber auch ein gutes Auge“, erklärt der Glücksritter seine Strategie. Till nimmt pro Woche an durchschnittlich 40 Gewinnspielen auf der Social-Media-Plattform Instagram teil. Meistens investiert er abends eine halbe Stunde auf dem Sofa.
Der Algorithmus spüle ihm täglich neue Gewinnspiele auf die Startseite, erklärt Till. Er prüfe dann erst, ob sie auch seriös seien und welche Teilnahmebedingungen zu erfüllen seien. Meistens sei das nicht mehr als Liken und Kommentieren – hier setzt Till auf Kreativität, um aus der Masse herauszustechen.
Vorsicht bei Fake-Gewinnspielen
Seine Daten rückt Till erst heraus, wenn er gewonnen und das Gewinnspiel nochmals auf Echtheit geprüft hat. Der blaue Haken bei Firmenaccounts sei hier eine willkommene Hilfe.
Dazu rät auch die Verbraucherzentrale des Saarlandes. Juristin Elif Tanto warnt vor Fake-Gewinnspielen: „Die sind darauf ausgelegt, persönliche Daten zu sammeln. Echte Gewinne gibt es dort nicht.“
Die persönlichen Daten landeten dann oft bei unseriösen Händlern, was zu unerwünschtem Spam und Anrufen führen könne, erklärt Tanto.
Die Fake-Gewinnspiele seien zudem oft aufwändig erstellt, zum Beispiel mit kopierten Firmenlogos, und somit schwer von echten zu unterscheiden. Elif Tanto rät, immer das Impressum zu prüfen und auf die Teilnahmebedingungen zu achten. Sind diese Angaben verdächtig oder fehlen, solle man besser die Finger davonlassen.
Frei von Erwartungen
Glückspilz Till hat hier noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Er will seinem Hobby auch im neuen Jahr treu bleiben. Konkrete Erwartungen habe er aber nicht, sagt er: „Andere gewinnen nicht mal ein einziges Mal. Da wäre es vermessen, zu sagen, dass man noch mehr gewinnen will. Man genießt einfach, was kommt.“
Über dieses Thema berichtete die Region am Nachmittag auf SR 3 Saarlandwelle am 10.01.2025.
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Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 10.01.2025 auf SR 3 Saarlandwelle