Das Gebäude der ehemaligen Justizvollzugsanstalt (JVA) in St. Ingbert ist in den vergangenen fünf Jahren zu einer neuen Musikschule umgebaut worden. Am Mittwoch wurde sie offiziell eröffnet. Rund 13 Jahre ist es inzwischen her seit das Gefängnis dort aufgegeben wurde.
Altes JVA-Gebäude in St. Ingbert erstrahlt in neuem Glanz
Damals waren für das Gebäude noch Sicherheitstüren, kleine Zellen und dicke Wände von bis zu 60 Zentimetern charakteristisch. Seitdem hat sich im Gefängnisgebäude aus dem Jahr 1882 einiges getan. Barrierefreiheit musste für die neue Musikschule gewährleistet und die in einem Gefängnis eher untypischen Fluchtwege sichergestellt werden.
Entstanden sind 13 kleine und mittelgroße Übungsräume. Fast 3,9 Millionen Euro hat das Projekt insgesamt gekostet. Bund und Land haben davon 1,3 Millionen Euro gefördert. Gemeinsam mit der geplanten Umnutzung der benachbarten Baumwollspinnerei soll ein Zentrum für Kultur und Kreativität entstehen.
Vereine sollen von neuer Musikschule profitieren
"Es ist ein Impuls, dass mehr Kinder und Erwachsene Instrumente lernen", sagte der St. Ingberter Oberbürgermeister Ulli Meyer (CDU). Zudem hoffe er, dass Vereine in St. Ingbert davon profitieren, ob Musikkapellen, Bands oder Chöre. "Meine Hoffnung ist, dass eine starke Musikschule ein Partner der Vereinigungen sein wird", so Meyer.
Der vorübergehende Umzug der Musikschule nach Hassel hatte auch dazu geführt, dass einige Schüler verloren gingen. Jetzt freuen sich alle auf die zentralen Räumlichkeiten und die Akkustik in der ehemaligen JVA. "Es hat den Vorteil, dass von der Gebäudesubstanz ein guter Schallschutz vorhanden war. Das heißt, es ist für eine Musikschule prädestiniert gewesen", so Ingo Nietert, Leiter Musikschule in St. Ingbert.
Aus einem Gebäude, in dem einst Menschen weggesperrt wurden, ist damit ein offener kreativer Raum für Musik entstanden. Seit Anfang der Woche wird dort auch fleißig geübt.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 28.08.2024 im SR Fernsehen berichtet.