Saarländische Mehrgenerationenhäuser fürchten um Existenz

Die Mehrgenerationenhäuser im Saarland fürchten, ihre Angebote einschränken zu müssen. Das Bundesfamilienministerium will die Mittel dafür kürzen.

Mehrgenerationenhäuser sind Begegnungsorte für Menschen jeden Alters, kultureller Herkunft oder Religion. Bundesweit gibt es über 500 dieser Mehrgenerationenhäuser, im Saarland neun - unter anderem in Homburg, Völklingen oder Merzig.

Födergelder sollen gekürzt werden

Die sozialen Träger dieser Einrichtungen schlagen jetzt allerdings Alarm: Sie fürchten um die Existenz der Häuser, weil das Bundesfamilienministerium plant, die Fördergelder zu kürzen.

Derzeit erhält jedes der Mehrgenerationenhäuser 40.000 Euro aus dem Programm. Nach der Absenkungen wären es nur noch 38.000 Euro – also 2000 Euro weniger.

Mehrgenerationenhäuser in Gefahr?

Angebote könnten wegfallen

„2000 Euro hört sich ja im ersten Moment nicht sehr viel an, aber für uns ist es sehr viel Geld. Wegen der hohen Inflation und der gestiegenen Energiekosten. Fällt das Geld weg, müssten wir hier etliche Angebote vielleicht streichen“, sagt Patricia Delu, Leiterin des „Haus der Begegnung“ in Homburg.

Eventuell stünden dann auch personelle Einbußen an. Das Mehrgenerationenhaus in Homburg bietet unter anderem einem Mittagstisch, Kurse, Fahr- und Einkaufsdienste. Man kämpfe seit Jahren um das Überleben, sagt Delu. Statt einer Kürzung sei eigentlich eine Erhöhung der Fördermittel notwendig.

Häuser stehen unter finanziellem Druck

Die Liga der freien Wohlfahrtspflege Saar kritisiert diese Kürzungspläne. Auch sie fordert statt einer Kürzung der Fördermittel einen Inflationsausgleich für die Mehrgenerationenhäuser. Die stünden wegen der gestiegenen Kosten sowieso schon unter finanziellem Druck.

Vor allem die kleineren Träger würden weiter an ihre Grenzen stoßen, wenn nun auch noch Mittel wegfallen. Mehrgenerationenhäuser gibt es in Deutschland seit 2006 - mittlerweile 530 bundesweit. Die Wohlfahrtsverbände der Liga betonen, dass sie einen wichtigen Beitrag zu gesellschaftlicher Teilhabe und zum gesellschaftlichem Zusammenhalt leisten, insbesondere in Krisenzeiten.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Sendung "Region am Nachmittag" am 09.08.2023 berichtet.

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