In diesem Jahr offenbar besonders viele Fälle von Krätze im Saarland

Seit einigen Jahren ist die ansteckende Hautkrankheit Krätze wieder auf dem Vormarsch, auch im Saarland. Vor allem in diesem Jahr sind viele Menschen betroffen – das sagt der Vorsitzende des saarländischen Hausärzteverbands. Zahlen des Regionalverbands Saarbrücken bestätigen einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

Im Saarland gibt es offenbar einen deutlichen Anstieg von Krätze-Fällen. Wie der Vorsitzende des saarländischen Hausärzteverbandes, Michael Kulas, dem SR mitteilte, sind aktuell besonders viele Menschen von der ansteckenden Hautkrankheit betroffen. "In meiner Praxis beobachte ich in diesem Jahr so viele Fälle wie selten zuvor."

Vor allem junge Menschen seien betroffen. Eine bestimmte Ursache dafür auszumachen, ist laut Kulas allerdings schwierig. "Mit mangelnder Hygiene hat es jedenfalls nichts zu tun, auch wenn sich dieser Mythos hartnäckig hält."

Anstieg vor allem in Pflegeheimen

Schon im April meldete das Gesundheitsamt des Regionalverbandes Saarbrücken, dass sich Fälle von Krätze zuletzt gehäuft hätten. Aktuell wurden der Behörde nach eigenen Angaben drei Ausbrüche in Pflegeheimen sowie acht einzelne Fälle aus sieben Schulen und einer Kita gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr beobachte man insbesondere im Bereich Pflegeheime eine Zunahme.

Im laufenden Jahr habe es bisher an den Schulen im Regionalverband 20 Einzelfälle und drei Ausbrüche, in Kitas neun Einzelfälle und drei Ausbrüche, in Jugendhilfeeinrichtungen einen Einzelfall und zwei Ausbrüche und in Pflegeheimen acht Ausbrüche gegeben. Im vergangenen Jahr waren es in den Pflegeheimen dagegen nur drei. Zudem gilt zu beachten: Meldepflichtig sind nur Fälle, die in Gemeinschaftseinrichtungen – wie Kitas, Schulen oder Pflegeheimen – auftreten.

Auch Benedikt Brixius, Kinderarzt und Sprecher der saarländischen Kinder- und Jugendärzte, bestätigt einen Anstieg von Krätze-Fällen – während es vor fünf Jahren kaum einen Fall gegeben habe, sei die Krankheit seither wieder auf dem Vormarsch. Dabei sieht er vor allem ein Problem: "Seit fünf Jahren haben wir nun immer mehr Fälle, gleichzeitig aber immer weniger Hausärzte. Hier haben wir eine Versorgungslücke."

Was ist Krätze?

Krätze wird durch Milben verursacht, die durch engen, länger anhaltenden Hautkontakt übertragen werden – kurzes Händeschütteln oder eine kurze Umarmung führen in der Regel nicht zu einer Übertragung. Die Milben graben sich in die obere Hornschicht der Haut ein und legen dort ihre Eier ab. Ihre Ausscheidungen und Eier verursachen starken Juckreiz:

Die Skabies (Krätze) ist eine durch die Skabiesmilbe verursachte ansteckende Hautkrankheit. Symptome treten erst nach vier bis sechs Wochen aufgrund der Reaktion des Immunsystems auf Eier und Ausscheidungen der Milben auf. Krankheitszeichen sind Brennen der Haut und Juckreiz, der besonders nachts stark ausgeprägt ist, stecknadelgroße Bläschen, gerötete Knötchen oder Pusteln.
Quelle: Robert-Koch-Institut

Bei einem Verdacht auf die juckende Hautkrankheit sollte man immer eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufsuchen. Krätze gilt dabei als vergleichsweise harmlose Erkrankung, die sich in der Regel gut mit Cremes, Salben oder Tabletten behandeln lässt. Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, sollten Betroffene vorübergehend den Kontakt zu anderen Menschen einschränken und vor allem den direkten Hautkontakt meiden. 

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