"Mähfreier Mai": Für viele Saarländer nicht immer einfach

Sprießen lassen für die Artenvielfalt: Durch die Aktion "Mähfreier Mai" sollen Gartenbesitzer dazu ermuntert werden, ihren Rasen mal nicht auf Wimbledon-Kürze zu trimmen. Doch für viele Saarländerinnen und Saarländer ist das nicht so einfach. Oft herrscht ein sozialer Druck, wenn es ums Mähen geht.

Die Deutschen sind gemeinhin für ihre Ordnungsliebe bekannt. Auch mit Blick auf ihre Gärten mögen es die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer gerne ordentlich – zum Teil wird sogar zweimal wöchentlich gemäht, um den grünen Grasen besonders kurz und optisch ansprechend zu halten.

Doch gerade für die Artenvielfalt ist ein akkurat gestutzter Rasen alles andere als sinnvoll. Für Insekten bedeutet das nämlich, dass sie keine Nahrungsquelle finden. Deshalb ruft die Deutsche Gartenbaugesellschaft auch in diesem Jahr zur Aktion „Mähfreier Mai“ auf. Heißt: Einfach mal das Gras wachsen und die Natur machen lassen.

Rasen wachsen lassen: Wichtig für die Artenvielfalt

Michael Grittmann, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND im Saarland, hält das für eine wichtige Sache. „Für die Artenvielfalt in der Pflanzen- und in der Tierwelt sollte man mal versuchen, im Mai auf das Mähen zu verzichten. Denn wenn man zu früh mäht, schaffen es viele Pflanzen nicht, ihre Samen zu verteilen und sich so zu vermehren. Und für die Tierwelt ist es ohnehin schädlich, wenn weniger Blumen und Wildkräuter blühen. Denn dann fehlt ihnen die Nahrung".

Für viele Menschen sei es aber durchaus schwierig, auf das Mähen zu verzichten. Häufig werde ein kurzer, gepflegter Rasen als Optimalbild eines Gartens angesehen. Dadurch entstehe in vielen Nachbarschaften oftmals auch ein sozialer Druck. Dass Hausbesitzer ihre Rasen einfach wachsen lassen, sei daher eher eine Seltenheit.

"Bei Familien mit Kindern kann ich es noch gut verstehen, wenn man regelmäßig mäht. Wenn die Kinder beispielsweise Fußball oder andere Dinge spielen. Das ist bei hohem Gras schwieriger", so Grittmann. Alle anderen sollten es aber mal versuchen und auf das Mähen im Mai verzichten.

Zeichen von ökologischem Bewusstsein

Ihren Ursprung hat die Aktion "Mähfreier Mai" in Großbritannien als „No Mow May“. Erhebungen aus England hätten demnach gezeigt, dass die Menge an Nektar für bestäubende Insekten um das Zehnfache erhöht werden könne, wenn einen Monat lang nicht gemäht wird.

Laut dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung gibt es etwa 17 Millionen Privatgärten in Deutschland. Vielen Menschen ist Experten zufolge dabei gar nicht klar, welchen Wert Privatgärten für die Biodiversität und Klimaanpassung haben. Bewusst seltener zu mähen sei also kein Zeichen von Verwahrlosung – sondern von ökologischem Bewusstsein, sagt die Deutsche Gartenbaugesellschaft.

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