Millionenklage gegen Ex-Geschäftsführer
Der Landessportverband (LSVS) fordert von seinem ehemaligen Hauptgeschäftsführer Paul Hans und seiner früheren Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mehr als 10,2 Millionen Euro Schadensersatz. Wie der LSVS dem SR mitteilte, wurde bereits Ende Oktober eine entsprechende Klage beim Arbeitsgericht eingereicht.
Hans und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft werde vorgeworfen, die Jahresabschlüsse des LSVS von 2009 bis 2016 manipuliert zu haben. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft habe falsche Testate erteilt und dabei gegen zahlreiche handelsrechtliche Vorschriften verstoßen. Die falschen Testate hätten nicht der tatsächlichen Finanzlage des LSVS entsprochen. Bei den Verantwortlichen des LSVS sei so eine "positive Grundstimmung" erzeugt worden, dringend gebotene Sanierungs- und Sparmaßnahmen seien deshalb nicht erfolgt.
War Hans nicht nur Erfüllungsgehilfe?
Damit nimmt der LSVS die früheren Präsidiumsmitglieder um Gerd Mayer und Klaus Meiser ein Stück weit in Schutz. Dies obgleich laut Satzung das Präsidium für den Haushalt und dessen Vollzug verantwortlich war. Anders als die Staatsanwaltschaft sehen LSVS-Präsident Adrian Zöhler und Restrukturierungsberater Michael Blank den ehemaligen Geschäftsführer Hans nicht als bloßen Erfüllungsgehilfen, sondern schreiben ihm im Finanzskandal eine aktive Rolle zu.
Dass Hans einen Schadensersatz in Millionenhöhe zahlen kann, ist mehr als unwahrscheinlich. Etwas anders sieht es bei den Wirtschaftsprüfern aus - für die könnte die Versicherung einspringen.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 18.11.2019 berichtet.