Kinder und Jugendliche sehen Defizite bei Medienbildung in Schulen

Kinder und Jugendliche im Saarland sind mehrheitlich der Meinung, dass sie in der Schule zu wenig Medienkompetenz lernen. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks spielen aktuelle Tools, Techniken und Künstliche Intelligenz eine zu kleine Rolle im Schul-Unterricht.

Die Kinder und Jugendlichen im Saarland sehen beim Erwerb wichtiger Medienkompetenzen in der Schule noch deutliche Defizite.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks. Darin geben 65 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Saarland an, dass sie zu wenig über Chancen und Risiken im Umgang mit Künstlicher Intelligenz lernen. 61 Prozent sind der Ansicht, dass es in der Schule nicht genug Raum zum Experimentieren mit Technik und neuen Tools gibt.

Mit diesen Zahlen schneidet das Saarland noch etwas schlechter ab, als der Bundesschnitt: Deutschlandweit sahen 63 Prozent der Kinder Defizite bei Lerninhalten zu Künstlicher Intelligenz und 55 Prozent Defizite zu Technik und neuen Tools.

Rund die Hälfte wünscht sich mehr Infos über Datenschutz

Auch bei weiteren Themen sehen viele Schüler Defizite. Etwa jeder zweite Schüler ist der Meinung, dass der Schutz persönlicher Daten im Internet nicht ausreichend behandelt wird (52 Prozent). Bei der Kompetenz, mit Apps, Programmen und Technik selbst Medieninhalte zu erstellen, sagen dies 51 Prozent. Beim Thema gesunde und stressfreie Mediennutzung und Vermeidung übermäßiger Mediennutzung sind es 46 Prozent.

Internetrecherche sehen Kinder positiv

Andere Bereiche werden von den Kindern und Jugendlichen positiver gesehen: Nach Einschätzung von 74 Prozent der Schülerinnen und Schüler vermittelt ihnen die Schule ausreichende Kenntnisse darüber, wie sie Informationen im Internet suchen und bewerten können.

Mehr als die Hälfte gibt an, dass sie in der Schule ausreichend darüber lernen, was sie tun können, wenn sie online von Fremden belästigt (58 Prozent) oder im Internet gemobbt werden (54 Prozent). Dass sie in der Schule ausreichend darüber lernen, welche Inhalte sie kopieren und weiterverbreiten dürfen, sagen 53 Prozent.

Kinderhilfswerk fordert mehr Medienbildung

„Es muss uns zu denken geben, wenn die Schülerinnen und Schüler Defizite in der schulischen Medienbildung erkennen", sagt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. Kinder und Jugendliche müssten in die Lage versetzt werden, Medien aktiv selbst zu gestalten und die von ihnen konsumierten Medien kritisch zu hinterfragen. "Das wird in Zeiten von Fake News, Desinformation und Propaganda im Internet immer wichtiger", so Hofmann.

Für die notwendige Stärkung der Medienbildung in den Schulen brauche es auch mehr finanzielle und personelle Ressourcen, um schulische Konzepte in diesem Bereich voranzubringen und eine gute Zusammenarbeit mit außerschulischen Akteuren.

Umfrage unter 3200 Kindern und Jugendlichen

Die Umfrage, für die vom Sozial- und Politikforschungsinstituts Verian deutschlandweit 3218 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren online unter Nutzung eines Access-Panels befragt wurden, ist Teil des 2. „Kinderrechte-Index“ des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Den Index wird das Deutsche Kinderhilfswerk im nächsten Jahr veröffentlichen, die Umfrage geht als ein Teilaspekt in diese Studie ein. Beim Kinderrechte-Index wird der Stand der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in verschiedenen Lebensbereichen von Kindern und den damit verbundenen Politikfeldern in den deutschen Bundesländern gemessen und evaluiert.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 14.10.2024 berichtet.

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