Kein Internet und Telefon: Intersaar kündigt Nambornern Verträge

Im Namborner Orsteil Heisterberg haben die Anwohner größere Probleme mit Internet und Telefon, teilweise tagelang gar kein Netz. Nach einer Schadensersatzforderung hat nun der letzte Anbieter elf Haushalten die Verträge gekündigt. Das Glasfasernetz geht aber erst im kommenden Jahr an den Start.

Kein Netz, von der Außenwelt abgeschnitten – das ist in Heisterberg oft Alltag. Nach einem Beitrag des aktuellen berichts über die massiven Netzprobleme in dem Namborner Ortsteil hatten einige betroffene Bürger gemeinsam Schadensersatz gefordert.

Daraufhin hat ihnen der Netzbetreiber „Intersaar“ gekündigt. Da es keine anderen Anbieter in Heisterberg gibt, bedeutet das für elf Haushalte, dass sie die kommenden Monate voraussichtlich ohne Telefon und Internet auskommen müssen.

Problem: veraltete Richtfunk-Antennen

Ein Schock für die Betroffenen: „Man fühlt sich verarscht mittlerweile. So könnte man es bezeichnen. Man fühlt sich völlig im Stich gelassen von der Politik, von den ganzen Versorgerfirmen. Ob das die Firma Intersaar ist, ob das Mobilfunkmänner sind, egal. Man fühlt sich hier ziemlich alleinegelassen“, sagt Miriam Laub-Clüsserath.

Das Problem in Heisterberg ist, dass Telefon und Internet nur über veraltete Richtfunk-Antennen laufen. Der Anbieter Intersaar wollte die Versorgung eigentlich schon vor zwei Jahren einstellen, weil abzusehen war, dass der Anbieter durch den Glasfaserausbau seine Kunden verlieren wird. Intersaar hält die alte Technik aber noch solange instand, bis das Glasfasernetz in Betrieb geht, auch wenn sich das finanziell nicht für das Unternehmen lohnt.

Anbieter kündigt Verträge wegen Schadensersatzforderung

Der Schadensersatzforderung will der Anbieter daher nicht nachkommen: „Wir haben uns offen gesagt geärgert. Wir haben viel Aufwand und Zeit investiert und kriegen dann ein Schreiben, in dem etwa ein Drittel der Kunden jetzt, nachdem alles repariert ist, nochmal läuft, versucht Profit aus der Situation zu schlagen. Und das wo wir schon mit gutem Willen und viel Arbeit versuchen, das Netz am Leben zu halten“, sagt Volker Musebrink, Geschäftsführer von Intersaar.

Für die Einwohner ist das schlechte Netz eine große Belastung. Das Glasfasernetz geht in Heisterberg voraussichtlich erst im Jahr 2025 an den Start und die Gemeindeverwaltung in Namborn hat Intersaar bislang nicht als Versorger für die Übergangszeit verpflichtet.

Satellit als Alternative sehr teuer

Jetzt noch entsprechende Verfahren anzustoßen, würde nach Angaben der Gemeinde zu lange dauern. Einzige Möglichkeit, die den Betroffenen bliebe, wäre Internet über Satellit, was aber recht teuer ist. Intersaar will die Kündigung nur zurücknehmen, wenn die Bürger auf ihre Schadensersatzforderung verzichten.

"Natürlich, wir versorgen gerne jeden weiter, solange er das Netz für gut genug beachtet und dafür aber auch seinen monatlichen Beitrag bezahlt“, so Musebrink. Derzeit ist für die Bewohner von Heisterberg demnach so schnell keine Besserung in Sicht.

Über dieses Thema hat auch der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 15.08.2024 berichtet.

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