Noch Luft nach oben bei HPV-Impfung im Saarland

Eine HPV-Impfung im Kindesalter kann in späteren Jahren vor schweren Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs schützen. Im Saarland sind nach wie vor viele Mädchen zwischen neun und 17 Jahren nicht geimpft. Bei Jungen ist der Anteil noch deutlich höher.

Deutschlandweit erkranken jährlich 7700 Menschen an Krebs, der durch Humane Papillomviren (HPV) ausgelöst wird - etwa im Mund-Rachen-Raum, an weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen und im After. HPV ist unter anderem Hauptursache für die meisten Gebärmutterhalskrebserkrankungen. Rund 1500 Frauen sterben an dieser Erkrankung jährlich.

Frühe HPV-Impfung schützt

Schutz kann eine HPV-Impfung bieten. Studien in mehreren Ländern belegen nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft, dass eine rechtzeitige Impfung Gebärmutterhalskrebs verhindern kann. Bei Mädchen ging die Krebsrate etwa um bis zu 90 Prozent zurück.

Zu diesem Ergebnis kommen auch Analysen einer Forschungsgruppe der Universität in Köln. Sie haben ergeben, dass 20- bis 29-jährige Frauen von der schützenden Wirkung einer HPV-Impfung profitieren. Während 2011 in dieser Altersgruppe noch 23 je eine Million Frauen neu an Gebärmutterhalskrebs erkrankten, waren es 2022 nur noch sieben je eine Million Frauen.

"Wir sehen in der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre die niedrigste Rate an Neuerkrankungen für Gebärmutterhalskrebs seit dem Jahr 2011. Dieser Effekt ist bei den Frauen zwischen 30 und 39 Jahren, die noch nicht von der Impfung im Kindesalter profitieren konnten, nicht zu beobachten", sagte Studienautor Daniel Grandt, Chefarzt am Klinikum Saarbrücken. Im Jahr 2011 habe die Anzahl der Neuerkrankten hier bei 95 und im Jahr 2022 bei 120 je eine Million Frauen gelegen.

Obwohl die HPV-Impfung also Leben retten kann, sind deutschlandweit derzeit nach einer aktuellen Studie der Barmer Ersatzkasse noch zu wenige Kinder geimpft.

Im Saarland war 2022 etwa jedes fünfte Mädchen zwischen neun und 17 Jahren gar nicht gegen HPV geimpft. Bei den Jungen zwischen neun und 13 Jahren war der Anteil mit 65,3 Prozent sogar noch deutlich höher.

Impfung möglichst bis 14 Jahre

Die HPV-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) seit 2007 für 12- bis 17-jährige Mädchen empfohlen und seit 2014 auch für Mädchen ab neun Jahren. Für Jungen gibt es seit 2018 eine Impf-Empfehlung.

HPV wird sexuell übertragen. Deshalb sollte die Impfung optimalerweise vor den ersten sexuellen Kontakten bis zum Alter von 14 Jahren erfolgen. Wer bis zu diesem Alter nicht geimpft ist, dem empfiehlt die STIKO die Impfung bis zum Alter von 17 Jahren nachzuholen.  

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 27.08.2024 berichtet.

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