Wie verhalte ich mich bei einem Gewitter im Freien richtig?
Ein Gewitter zieht auf, es blitzt und donnert. Nicht immer gibt es die Möglichkeit, Unterschlupf in Gebäuden oder Fahrzeugen zu suchen. Doch auch wer sich im Freien aufhält, kann etwas für den eigenen Schutz tun.
Es ist heiß im Saarland. Temperaturen bis 33 Grad waren die letzten Tage drin, dazu schwüle Luft. Während es am Mittwoch noch großteils trocken geblieben ist, rechnet das ARD-Wetterkompetenzzentrum für heute mit teils kräftigen Regenfällen und Gewittern.
Sich bei einem Gewitter draußen aufzuhalten, kann lebensgefährlich werden. Das zeigen mehrere tragische Vorfälle Mitte Juli. Bei heftigen Blitzschlägen in den Alpen kamen zwei Menschen ums Leben. In Niedersachsen wurde eine Familie durch einen Blitzschlag schwer verletzt, ein 14-jähriges Mädchen starb später an seinen Verletzungen.
Gebäude und Autos bieten Schutz
Richtig sicher ist man vor Blitzen laut ARD-Wetterkompetenzzentrum nur in Gebäuden, die einen Blitzschutz haben, oder in Autos. Das gilt sogar dann, wenn der Blitz direkt einschlägt. Bei Gebäuden wird der Strom durch die Blitzschutzanlage zur Erde geleitet.
Das Auto wirkt in diesem Fall wie ein Faradayscher Käfig, der Strom fließt an der Außenhaut des Fahrzeugs ab. Selbst im Cabrio ist man nach Angaben des ADAC sicher, sofern das Verdeck geschlossen ist.
Klein machen, Bäume und Türme meiden
Doch wo kann man Schutz suchen, wenn kein Gebäude oder Fahrzeug in der Nähe ist? Die Wetterexperten des ARD-Kompetenzzentrums empfehlen, sich möglichst klein zu machen. Das heißt: In die Hocke gehen und die Füße möglichst nah aneinander stellen. Das gilt etwa auch, wenn man nicht zu Fuß sondern mit einem Fahrrad oder Motorrad unterwegs ist.
Besonders häufig schlagen Blitze in hohe Punkte oder auch in sich zuspitzende Objekte ein. Deshalb sollte man bei Gewitter keinen Schutz an freistehenden einzelnen Bäumen, Masten, Zäunen, Türmen oder ähnlichem suchen.
Zudem sollte man Abstand halten, da die meisten Unfälle durch einen Einschlag im Nahbereich bis etwa 20 Meter entstehen. Es kann dann zu einem Überschlag kommen. Das heißt der Blitz wird nicht durch das getroffene Objekt in die Erde geleitet, sondern springt auf eine Person in der Nähe über.
Brandgefahr bei Schuppen
Wer sich bei einem Gewitter im Wald befindet, sollte sich deshalb nicht an einen Baum direkt anlehnen, sondern sich stattdessen lieber zwischen den Bäumen am Boden kauern. Das ARD-Wetterkompetenzzentrum warnt davor, Schutz in Hütten aus Holz wie Schuppen zu suchen. Sie hätten in der Regel keinen Blitzschutz und seien deshalb nicht sicher. Zudem könnten sie bei einem Einschlag rasch in Brand geraten.
Brücken oder Unterführungen können hingegen vor einem Blitzschlag schützen. Dennoch können auch sie für Schutzsuchende zur Gefahr werden - und zwar wenn es gleichzeitig zu Starkregen kommt. Denn dann können sie überflutet werden.