Freibad in Dudweiler wird 100 Jahre alt

Alles Gute zum 100-jährigen Geburtstag heißt es in diesem Jahr im Saarbrücker Stadtteil Dudweiler. Geburtstagskind ist das Freibad an der St. Ingberter Straße. Ein Rückblick auf die Geschichte des ältesten Freibades im Saarland.

Inmitten von Wald umgeben befinden sich auf einem Areal an der St. Ingberter Straße in Dudweiler eine Imbissbude, eine 60 Meter lange Rutsche, ein Spielplatz, mehrere Tischtennisplatten sowie ein Sport-, ein Kinder- und ein Nichtschwimmerbecken - so sieht Freibad in Dudweiler heute aus.

Als das Freibad vor rund 100 Jahren öffnete, bestand es nur aus einem einzigen Becken in Form eines langgezogenen Dreieck. Hier badeten Kinder, Nicht-Schwimmer und Schwimmer gemeinsam in drei abgetrennten Bereichen.

Eine umfangreiche Historie zum Dudweiler Freibad hat die Dudweiler Geschichtswerkstatt zusammengestellt. Die Stationen fassen wir hier zusammen.

Freibad in Dudweiler: Erholungsort für Bergleute

Zur Eröffnung sah die Welt in Dudweiler noch ganz anders aus: Dudweiler war noch kein Stadtteil von Saarbrücken, sondern "das größte Dorf in Europa". Die Bevölkerung bestand mehrheitlich aus Bergmännern und anderen Arbeitern. Das Ende des 1. Weltkrieges war nur wenige Jahre her. Einen Badesee gab es in Dudweiler nicht und an einen Urlaub an einem anderen Ort war nicht zu denken, denn das Geld war knapp.

Die Menschen sehnten sich nach einem Badeort in Dudweiler, um sich im Sommer vom stressigen Alltag zu erholen. Der damalige Bürgermeister Otto Just (1908-1928) ging dem Wunsch nach und fand im Winterbachtal an der St. Ingberter Straße einen geeigneten Platz dafür. Das Freibad in Dudweiler entwickelte sich schnell zu einem beliebten Erholungsort und zog Menschen auch aus anderen Orten an die St. Ingberter Straße. 1928 zählte man an einem einzigen Tag rund 14.000 Badegäste.

Ausbau in den 1930er Jahren

Das Freibad in Dudweiler wurde mit den Jahren immer beliebter, dem wollte man gerecht werden. In der Mitte des Beckens wurde eine Insel mit Beleuchtung errichtet. Auf der Liegewiese zum Pfaffenkopf entstand eine Terrassenrondell für Konzerte.

Zudem wurden Sprungbretter installiert und eine Rutsche gebaut. Neben dem Eingang errichtete man ein neues Gebäude für Umkleidekabinen. Viele Kinder und Jugendliche lernen in dieser Zeit im Dudweiler Freibad, wie man schwimmt.

Großer Umbau in den 1960er Jahren

In der Nachbarschaft entstanden in den 1950er Jahren neue Schwimmbäder, etwa in St. Ingbert, in Sulzbach oder das Toto-Bad in Saarbrücken. Viele Bürger gingen nun auch zur "Konkurrenz". Das Freibad in Dudweiler eignete sich zudem wegen seiner dreieckigen Form nicht für sportliche Wettkämpfe. Hier waren 50 Meter lange Bahnen vorgeschrieben. Nachdem Dudweiler 1962 Stadtrechte erhielt, entstand die Idee, das Freibad umzubauen.

Rund 1,7 Millionen DM wurden für die Modernisierung des Freibads in die Hand genommen. Im November 1967 begannen die Arbeiten. Im Freibad in Dudweiler entstanden ein neues Schwimmerbecken, ein Mehrzweckbecken und ein Sprungturm und Becken. 1969 wurde das neue Freibad mit einem Festakt eröffnet.

Sprungturm wird wieder abgebaut

Um die Wasserqualität bei hohen Temperaturen weiter zu verbessern, wurde beschlossen, einen Technikraum mit neuer Pumpanlage zu errichten. Dafür mussten der Sprungturm und das Sprungbecken im Jahr 1996 weichen.

Die letzte große Sanierung stand im Jahr 2003 an. Die Landeshauptstadt Saarbrücken investierte etwa eine Millionen Euro, um etwa den Nichtschwimmer-Bereich komplett neu zu gestalten.

Heute rund 45.000 Badegäste pro Jahr

Das Freibad in Dudweiler ist nach Angaben der Saarbrücker Stadtwerke heute das kleinste Freibad in der saarländischen Landeshauptstadt. Bis zu 45.000 Menschen besuchen es jährlich, vor allem Familien.

Zum Vergleich: Das Saarbrücker Schwarzenbergbad zählt, als das größte Freibad der Stadt, rund 100.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr.

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08.07.2024, 15:50 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Fassung der Fotogalerie waren einige Aufnahmen zeitlich falsch datiert und mit einem falschen Urheber versehen worden. Nach Hinweis des saarländischen Landesarchivs konnten die entsprechenden Daten korrigiert und Informationen zum Urheber der Bilder ergänzt werden.

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