Die Staatsanwaltschaft bestätigte dem SR, dass am Mittwoch fünf Männer im Alter zwischen 21 und 24 Jahren festgenommen wurden. Sie sollen in der Nacht vom 14. auf den 15. Juni nach dem EM-Eröffnungsspiel einen 21-Jährigen auf dessen Nachhauseweg abgepasst haben.
Das Opfer war mit der letzten Saarbahn von der Saarbrücker Johanneskirche nach Hause gefahren, nicht ahnend, dass einer seiner Entführer mit im Zug saß und ihn beobachtete. Gemeinsam sollen sie in Güdingen ausgestiegen sein.
Ein Wagen hielt an, der 21-Jährige wurde in das Fahrzeug gezerrt und ihm wurde eine Tüte über den Kopf gestülpt. Zwischen zwei Beschuldigten auf der Rückbank eingepfercht ging es in Richtung Frankreich.
Opfer gab Zugangsdaten preis
Der wohlhabende junge Mann wurde geschlagen und bedroht, man werde seiner Familie etwas antun. Schließlich gab er die Zugangsdaten für sein Handy und für seine Krypto-Konten preis. Den Entführern gelang es so, 150.000 Euro auf ihre Konten zu transferieren.
Rund eineinhalb Stunden nach dem Kidnapping ließen die Entführer ihr Opfer im Industriegebiet Süd in Saarbrücken frei. Der 21-Jährige konnte die Polizei alarmieren.
Menschenraub und Körperverletzung
Die Staatsanwaltschaft wirft den fünf Beschuldigten Menschenraub und Körperverletzung vor. Vier von ihnen sollen aktiv an der Entführung beteiligt gewesen sein, der fünfte soll lediglich der Tippgeber gewesen sein. Er habe das Opfer aus einer Whatsapp-Gruppe namens "Krypto" gekannt.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 11.10.2024 berichtet.