Erdrutsche durch Dauerregen: Gesteinsmassen quellen auf

50 Tonnen schwerer Fels droht in Güdingen abzurutschen

mit Informationen von Widu Wittekindt und Kristin Luckhardt   04.01.2024 | 15:26 Uhr

In Saarbrücken-Güdingen droht nach dem Felssturz am Dienstag ein weiterer Fels abzurutschen. Das 50 Tonnen schwere Gestein soll von einer Fachfirma beseitigt werden. Die Straße zwischen St. Arnual und Güdingen bleibt vorerst gesperrt.

In Saarbrücken-Güdingen bleibt die Großblittersdorfer Straße (B406) wegen eines Felssturzes bis auf weiteres weiter voll gesperrt. Am Dienstagnachmittag hatte sich laut Polizei ein etwa 1,50 Meter großer Gesteinsbrocken aus der Felswand oberhalb der Straße gelöst und war auf die Fahrbahn gestürzt. Verletzt wurde niemand.

"Felsbrocken stellt akute Gefahr dar"

Der Felsbrocken wurde inzwischen beseitigt und die Straße gesäubert. Allerdings droht nun ein weiterer, sehr viel größerer Felsbrocken auf die Straße zu stürzen. "Der Felsbrocken stellt eine akute Gefahr dar. Die Schätzungen, die uns vorliegen, gehen von einem Gewicht von rund 50 Tonnen aus", sagte der Saarbrücker Baudezernent Patrick Berberich im SR-Interview.

Man stehe in Kontakt mit einem Fachunternehmen, das in der Lage sei, "eine solche Situation zu lösen". Es werde derzeit in Betracht gezogen, die bestehende Felswand zu sichern, den Felsbrocken dann zu zerkleinern und in Stücken abzutransportieren, sagte Berberich weiter.

Video [aktueller bericht, 03.01.2024, Länge: 3:01 Min.]
Erdrutsch am Saarbrücker Winterberg und Felssturz in Saarbrücken-Güdingen

Busverkehr umgeleitet

Der Busverkehr der Saarbahn wurde nach Angaben der Leitstelle umgeleitet. Die Busse fahren jetzt die Haltestelle Güdingen Unner an, wenden am Kreisverkehr und fahren über die B51 zur Autobahn und von dort über die Abfahrt am Kreisel St. Arnual weiter über die Julius-Kiefer-Straße zur ihrer normalen Fahrtstrecke.

Dauerregen könnte Ursache sein

Nach Angaben der Polizei könnte der Dauerregen eine Ursache des Felssturzes sein. In der Vergangenheit war der Hang entlang der Bundesstraße immer wieder von Erdrutschen nach Regenfällen betroffen. Dies führte unter anderem dazu, dass Teile der bei Wanderern beliebten Felsenwege seit Jahren gesperrt sind.

Wie lange die B406 gesperrt bleiben wird, ist nach Angaben der Stadt noch unklar.

Rückblick: Vollsperrung nach Felssturz in Saarbrücken-Güdingen
Audio [SR 3, Patrick Wiermer, 03.01.2024, Länge: 00:42 Min.]
Rückblick: Vollsperrung nach Felssturz in Saarbrücken-Güdingen
Der starke Regen im Saarland hält auch die Polizei auf Trab. Meist mussten die Einsatzkräfte wegen überfluteter Straßen und umgestürzter Bäume ausrücken. In Saarbrücken-Güdingen gab es einen Felssturz. Verletzt wurde niemand.

Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 04.01.2024.


Mehr zum Wetter im Saarland

Blies, Prims und Saar
Noch keine Hochwasser-Entwarnung im Saarland
Die Hochwasserlage im Saarland ist weiter angespannt. Bis zum Mittwochabend rückten die Einsatzkräfte rund 190 Mal aus. Bis Donnerstagmorgen gilt eine Unwetterwarnung vor weiterem Dauerregen.

Hochwassergefahr verschärft sich
Dauerregen und Sturm im Saarland – Lage in Primstal spitzt sich zu
Im gesamten Saarland muss in den nächsten Tagen mit lang anhaltendem Regen gerechnet werden. Im nordöstlichen Saarland drohen Unwetter – der Deutsche Wetterdienst hat eine Warnung veröffentlicht. Anhaltender Regen dürfte in den nächsten Tagen die Flüsse und Bäche weiter steigen lassen.

Herbstbilanz des Deutschen Wetterdienstes
Saarland ist regenreichste Region Deutschlands
Das Saarland war in diesem Herbst die Region in Deutschland, in der es am meisten geregnet hat. Diese Bilanz zieht der Deutsche Wetterdienst (DWD). Insgesamt war der Herbst 2023 in Deutschland der zweitwärmste seit Messbeginn 1881.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja