Schwedische Königin hat Childhood-Haus in Homburg eröffnet
Die schwedische Königin Silvia hat am Mittwoch den Campus der Uni-Klinik Homburg besucht. Es war der erste Besuch des schwedischen Königshauses im Saarland seit über 300 Jahren. Königin Silvia hat auf dem Campus ein sogenanntes Childhood-Haus eröffnet.
Mit einem Festakt im neuen Hörsaalgebäude der Uniklinik (UKS) hat Königin Silvia von Schweden am Mittwoch das neue Childhood-Haus in Homburg eröffnet. Es handelt sich dabei um ein Angebot im Kinderschutz-Bereich. Ein sicheres Haus für Kinder, in dem etwa nach Straftaten, Misshandlung oder Missbrauch und den anschließenden Ermittlungen mehr das Wohl der Kinder und nicht nur die Wahrheitsfindung in den Fokus gerückt wird.
Ein Ziel ist zum Beispiel, die Befragung der Kinder auf ein Minimum zu reduzieren. "Das ist ein echter Meilenstein für die betroffenen Kinder, die nun nach einem Misshandlungsverdacht nicht mehr durch viele Instanzen gehen müssen, sondern eine traumasensible Umgebung mit einer konstanten psychosozialen Begleitung für eine professionelle medizinische, psychologische und juristische Aufarbeitung haben", sagte Professorin Eva Möhler, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKS.
Initiator des Childhood-Haus-Konzeptes in Deutschland ist die World-Childhood-Foundation, die von Königin Silvia 1999 gegründet wurde und sich weltweit für die Rechte von Kindern, die sexualisierte Gewalt und Missbrauch erfahren haben, stark macht.
Königin betont Bedeutung der Kinderrechte
Die schwedische Königin war am Nachmittag in Homburg angekommen. Dort hatte sie sich in das Goldene Buch eingetragen und beim anschließenden Festakt eine Rede gehalten. Königin Silvia betonte in ihrer Rede, dass die Rechte von Kindern geschützt werden und sie darin unterstützt werden müssten, als starke und selbstbestimmte Persönlichkeit heranwachsen zu können. "Das Childhood-Haus Saarland kann hierzu einen wichtigen Baustein beitragen", so die schwedische Monarchin.
Unter den 500 geladenen Besuchern war auch die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sowie Oskar Prinz von Preußen, Herrenmeister des Johanniter-Ordens, der einen Großteil der Finanzierung des Homburger Hauses übernommen hat.
Neben dem neuen Childhood-Haus an der Uniklinik in Homburg betreibt die Stiftung auch weitere Schutzhäuser in Deutschland, etwa in Berlin, Heidelberg, Frankfurt, München und Leipzig. Das Childhood-Haus in Homburg ist die elfte derartige Einrichtung in Deutschland.
Zuvor bereits Besuch in Zweibrücken
Bereits am Vormittag hatte Königin Silvia an einem Benefiz-Mittagessen zugunsten der Childhood Foundation im Landschloss Fasanerie in Zweibrücken teilgenommen. Anlass war das 25-jährige Jubiläum der Stiftung. Auch hier trug sie sich in das Goldene Buch der Stadt ein.
Über dieses Thema berichtet auch die SR info Rundschau am 27.11.2024.