Schuss aus fahrendem Auto im Bliesgau: Neue Details bekannt
Zwischen Bliesmengen-Bolchen und Ormesheim ist am Montagabend nach Polizeiangaben erneut ein Schuss aus einem fahrenden Auto abgegeben worden. Verletzt wurde niemand. Sowohl vergangene Woche als auch vor knapp einem Jahr gab es bereits ähnliche Vorfälle.
Eine Autofahrerin hatte am Montag gegen 18.00 Uhr der Polizei gemeldet, dass sie zwischen Bliesmengen-Bolchen und Ormesheim von einem dunklen Auto mit zwei Insassen überholt worden sei.
Als die Fahrzeuge auf derselben Höhe waren, wurde nach Angaben der Polizei das Beifahrerfenster heruntergekurbelt und aus dem fahrenden Auto ein Schuss in Richtung des Fahrzeugs der Frau abgegeben.
Keine Verletzten
Das Auto wurde verfehlt, verletzt wurde niemand. Es entstand auch kein Sachschaden. Die Fahndung der Polizei verlief bisher ergebnislos.
Bei der Waffe soll es sich nach Angaben der Frau, die laut Polizei waffenkundig ist, um eine Langwaffe gehandelt haben – genauer um ein Luftgewehr. Bestätigen kann die Polizei diese Angaben aber nicht, Projektile wurden keine gefunden. Das Täterfahrzeug beschrieb die Frau zudem als dunklen SUV, möglicherweise der Marke Audi.
Zusammenhang mit Schüssen in Webenheim unklar
Ob ein Zusammenhang zu Schüssen auf Autos in der vergangenen Woche besteht, ist unklar. Am Donnerstag waren zwischen Blieskastel-Webenheim und Mandelbachtal-Ormesheim insgesamt sieben Fahrzeuge mit Schüssen aus einer Luftdruckwaffe getroffen worden.
Ähnliche Vorfälle im vergangenen Jahr
Unklar ist auch, ob ein Zusammenhang mit ähnlichen Vorfällen aus dem vergangenen Jahr besteht. Anfang April waren in Blieskastel, St. Ingbert und Neunkirchen mehrere geparkte Fahrzeuge beschädigt worden.
Die Polizei war damals davon ausgegangen, dass mit einer Schleuder auf die zehn Autos geschossen wurde. Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass damals ebenfalls ein Luftgewehr verwendet wurde, erklärte ein Sprecher der Polizei am Dienstag.
Der Sachschaden betrug damals mehrere Tausend Euro. Die Polizei befürchtet aber, dass es schwierig werde, einen Zusammenhang herzustellen, weil kaum Spuren gesichert werden konnten.
Schüsse mit Luftgewehr kein Kavaliersdelikt
Auch wenn bei den Schüssen sowohl in Webenheim als auch in Ormesheim ein Luftgewehr zum Einsatz kam, sind die Vorfälle keinesfalls harmlos. Ein Schuss mit einem Luftgewehr könne etwa dann gefährlich werden, wenn die Fahrzeugscheibe durchschlagen wird, so Polizeisprecher Stephan Laßotta.
"Wenn Fahrer oder Beifahrer getroffen werden, kann das zu erheblichen Verletzungen führen." Zudem könnte der Fahrer durch die Situation erschrecken, es könne zu ungeplanten Fahrmanövern mit ungewissem Ausgang kommen.
"Das ist kein Dummer-Jungen-Streich, das ist eine Straftat", erklärt Laßotta im Gespräch mit dem SR. Der gefährliche Eingriff in den Straßenverkehr könne eine Geld- oder sogar eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen.
Über dieses Thema haben auch die SR-info Nachrichten im Radio am 26.02.2024 berichtet.