Heroinkonsum, Besteck, Spritze, Löffel  (Foto: picture alliance / imageBROKER | Jochen Tack)

Hilfsangebote für Drogenabhängige können Leben retten

  21.07.2024 | 09:15 Uhr

Jedes Jahr am 21. Juli wird den Opfern von Drogenkonsum gedacht. Im Saarland sind vergangenes Jahr 39 Menschen nach der Einnahme verschiedener Substanzen verstorben. Im Rahmen des Gedenktags wies Gesundheitsstaatssekretärin Altesleben auf Präventionsmaßnahmen hin.

Im Jahr 2022 hat es die bisher meisten Drogentoten im Saarland gegeben. Die traurige Bilanz: 42 Menschen starben an den Folgen ihres Drogenkonsums. Vergangenes Jahr ging die Zahl leicht zurück, hier wurden im Saarland 39 Drogentote gezählt.

Konsumsicherheit muss erhöht werden

Am 21. Juli wird dieser Toten gedacht – am internationalen Drogentotengedenktag. Laut Bettina Altesleben, Gesundheitsstaatssekretärin im Saarland, könnten viele Opfer durch verschiedene Maßnahmen verhindert werden.

Vor allem die Konsumsicherheit müsse erhöht werden, dafür gebe es im Saarland diverse Angebote: „Die Risiken des Konsums von harten Drogen können durch bestimmte Maßnahmen reduziert werden. Auch wenn es keinen risikofreien Konsum von Rauschmitteln gibt, so kann die Konsumsicherheit gerade für schwerstabhängige Konsumentinnen und Konsumenten dennoch erhöht werden.“

2,5 Millionen Euro für Hilfsangebote im Saarland

Aufklärung und Prävention spielten in dem Bereich aber auch eine große Rolle. Im Zuge dessen erwähnt Altesleben auch das Naloxon-Programm, das bei einer Überdosierung Leben retten kann. Naloxon ist ein Mittel, das verabreicht wird, wenn eine Person eine Überdosis Drogen genommen hat. Mit Naloxon kann sie wiederbelebt oder am Leben gehalten werden.

Außerdem wies Altesleben auf den Konsumraum hin, in dem drogenabhängige Personen unter hygienischen Bedingungen und unter Aufsicht konsumieren können. Ein weiterer Baustein bei Opiatabhängigen sei die Ausgabe von Ersatzstoffen, auch sie kann das Überleben sicherstellen.

Im diesjährigen Haushalt sind für Hilfsangebote für Drogenabhängige 2,5 Millionen Euro eingeplant. Das sind laut Altesleben rund 400.000 Euro mehr also noch in 2023.


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