Ist die Grippeimpfung für alle Kinder sinnvoll?

Sollten alle Kinder ab dem Kleinkindalter gegen Grippe geimpft werden oder nicht? Wenn es nach dem Bundesverband der Kinderärzte in Deutschland geht, ist die Antwort eindeutig ja. Die saarländischen Kinderärzte raten Eltern, genau abzuwägen.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland hat eine Ausweitung der Impfempfehlung gegen Grippe für alle Kinder ab dem Kleinkindalter vorgeschlagen. Bisher gilt die Impfempfehlung nur für Kinder mit Risikofaktoren. Das hält der Berufsverband für falsch.

Zwar erkrankten Kinder oft nur leicht an der Grippe, sie könnten jedoch andere Familienmitglieder anstecken. Ziel müsse es daher sein, die Ausbreitung des Virus durch eine Impfung zu verhindern und damit die Krankheitslast für alle zu mindern, sagte Verbandspräsident Michael Hubmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dafür sei eine breite Impfung ab dem Kleinkindalter medizinisch sinnvoll.

Saarländische Kinderärzte für individuelle Entscheidung

Auch Dr. Benedikt Brixius vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte im Saarland bestätigt, dass die Verteilung der Influenza oft von den Kitas ausgehe. Das sei bei Corona genau andersherum gewesen. Da seien die Kinder eher von den Erwachsenen angesteckt worden.

"Insofern sollte man schon darüber nachdenken, ob das nicht Sinn machen würde, alle Kinder gegen die Influenza zu impfen. Aber so wie es momentan ist, damit müssen wir leben. Eine STIKO-Empfehlung wird sich kurzfristig nicht ändern lassen", so Brixius.

Impfung kann bei infektanfälligen Kindern schützen

Mit Blick auf die anstehende Grippesaison rät Brixius Eltern dazu, genau abzuwägen. Sinnvoll könnte die Impfung aber insbesondere dann sein, wenn das Kind bereits einen Infekt nach dem anderen durchgemacht hat. So könnte man ihm wenigstens die Grippe samt ihrer Folgen ersparen. 

Denn wer die Influenza sehr heftig durchmache, sei danach manchmal nicht so richtig fit. Es sei dann möglich, dass die Kinder den nächsten Infekt noch schneller bekommen. Daraus könnte sich eine Negativspirale entwickeln.  

"In so einem Fall würde ich das durchaus überlegen, ob man eben nicht sagt, ich impfe mein Kind gegen die Influenza, damit es die nicht mitmacht und dann ein bisschen gestärkter durch den Winter kommen kann“, erklärt der Kinderarzt.

Impfkosten werden in der Regel nicht erstattet

Wer sein Kind impfen lässt, muss die Kosten unter Umständen selbst zahlen. Die gesetzlichen Kassen erstatten die Impfkosten bei Kindern ohne besonderes Risiko in der Regel nicht. Es lohnt sich jedoch nachzufragen, denn manche Kassen sind bei der Grippeschutzimpfung kulant.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 09.01.2024 im SR Fernsehen berichtet.

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