Rund 70 Teilnehmer, hauptsächlich aus dem saarländischen Kunst- und Kulturbereich, solidarisierten sich mit der Künstlerin Candice Breitz am Samstag bei einer Veranstaltung auf dem Platz vor der Modernen Galerie. Eingeladen hatte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und der Bund der Antifaschisten, VVN-BDA Saar. Hintergrund ist der Streit um die Absage einer Ausstellung der Künstlerin, weil sie sich angeblich antizionistisch und somit antisemitisch geäußert habe.
Teilnehmer fordern Rücktritt von Kulturministerin
Nichts Geringeres als den Rücktritt der saarländischen Kulturministerin, Christine Streichert-Clivot (SPD), wurde von den Demonstrierenden gefordert. "Streichert-Clivot must go"– das sagte nicht nur Breitz, sondern in einem Grußwort auch der Sohn von Esther Bejarano, Joram Bejarano, dass auf der Kundgebung vorgelesen wurde.
In Anlehnung an Esther Bejarano, einer saarländischen Jüdin, die dank eines Musikinstruments, dem Akkordeon, Ausschwitz überlebte und danach den Staat Israel wegen seiner Palästinenser-Politik immer scharf kritisiert hatte, wurde ein Akkordeon-Stück aufgeführt.
Breitz kündigte rechtliche Schritte an
Breitz kündigte an, den Kampf für Kunst- und Meinungsfreiheit im Saarland weiterführen zu wollen. Auch wolle sie, sollte kein Gesprächsangebot seitens der Kulturministerin kommen, rechtliche Schritte einleiten. Sowohl was die Bezahlung der Vorbereitung der Ausstellung angeht, als auch eine Verleumdungsklage in Betracht ziehen.
Außerdem forderten die Teilnehmer die Offenlegung des Protokolls der Sitzung, in der das Kuratorium der Stiftung saarländischer Kulturbesitz die Absage der Breitz-Ausstellung beschlossen hatte. Streichert-Clivot hat das bislang abgelehnt.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 20.07.2024 berichtet.