Wie man dem Buchsbaumzünsler zu Leibe rückt – und ihn richtig entsorgt
Die ganz große Zeit des Buchsbaumzünslers scheint vorbei – aber dieses Jahr gab es verhältnismäßig viele der Falter. Wer befallene Pflanzen entsorgen will: nicht in die grüne Tonne. Wer einen anderen Weg zur Bekämpfung wählen will, hat mehrere Optionen.
Nett anzusehen ist der Buchsbaumzünsler als Falter – vier bis fünf Zentimeter groß, mit dunkel eingerahmten, weißen Flügeln. Die Raupen des aus Asien eingeschleppten Falters können aber ganze Buchsbaumhecken zerstören.
Viele Buchsbaumgewächse 2015/2016 entfernt
Im Saarland wurden die ersten größeren Schäden 2014 entdeckt, die zwei darauffolgenden Jahre waren dann ziemlich stark. „In dem Jahr (2016) haben wir auch Warndienste dazu verschickt, sagt Maren Brennig von der Landwirtschaftskammer Saar.
In dieser Zeit hätten aber auch viele Gartenbesitzer ihre Buchsbaumgewächse entfernt und entsorgt. Damit verbunden sei dem Schädling die Nahrungsgrundlage entzogen worden und die Vermehrung stark zurückgegangen. Seither habe es immer mal wieder stärkere und schwächere Jahre gegeben.
2023 eine gutes Schmetterlingsjahr, auch für den Zünsler
„2023 war generell ein starkes Schmetterlingsjahr. Die Bedingungen waren eigentlich für alle Insekten gut. Dazu zählt auch der Zünsler“, so Brennig. Dazu habe der trockene Sommer vergangenes Jahr und dann auch der trockene Frühsommer beigetragen.
Der „große Fraß“ für dieses Jahr ist übrigens vorüber – der findet immer im Frühjahr statt. „Momentan geht es schon fast wieder in die Winterruhephase. Im September spinnen sich die kleinen, gerade geschlüpften Räupchen ein – in ein Winternest. Das sieht ein bisschen aus, als wären sie in Frischhaltefolie verpackt“, erklärt die Expertin.
Pflanzen erholen sich wieder
Ab dem 15. März rücken die aus der Winterruhe erwachten Räupchen dann den Buchsbaumgewächsen zu Leibe. Die verlieren dann sehr schnell an Attraktivität. Aber rausreißen muss man sie eigentlich nicht.
„Man kann die Gewächse stehen lassen, muss sie auch nicht stark zurückschneiden. Es sieht zwar nicht schön aus, aber die Pflanzen erholen sich wieder“, sagt Brennig. Das könne teilweise länger dauern, es gebe aber auch welche, die im nächsten Jahr wieder gut aussähen.
Befallener Grünabschnitt nicht in die grüne Tonne
Wer sich dafür entscheidet, dem Falter, den Raupen und dem Fraß Einhalt zu gebieten, indem die befallen Hecken enfternt werden, sollte umsichtig entsorgen.
„Die Grünabfälle sollten verpackt in den Restmüll. Die gehören nicht in die grüne Tonne oder auf den Kompost.“ Dazu rät auch der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE). Nur so werden die Räupchen und die Eier auch zerstört.
Verschiedene Methoden zur Bekämpfung des Zünslers
Wer dem Zünsler anders den Kampf ansagen will, hat dazu mehrere Möglichkeiten. So gibt es zum Beispiel Spritzmittel mit dem „Bacillus Thuringiensis“. Die Methode sei aber nur bedingt zu empfehlen, weil das Bazillus eben nicht nur die Raupen vom Zünsler krank mache, sondern auch alle anderen Larven von Insekten.
Die Präparate bekommt man auch nur im Gartenfachmarkt und nur nach vorheriger Beratung. Die helfen aber auch nur, wenn die Raupen noch klein sind. “Sieht man ausgewachsene Raupen im Buchsbaum, braucht man das nicht mehr einzusetzen.“
Die Expertin empfiehlt eher die Bestäubung der Buchsbäume mit einem Algenkalk: „Da kriegen die Raupen quasi Sand zwischen die Zähne. Das mögen die nicht. Und auch die Falter legen nicht gerne Eier darauf ab, weil sie nicht gut daran haften.“ Alternativ könne man auch Buchsbaumzünsler-Fallen mit Pheromonen aufstellen. „Das lockt dann die männlichen Falter an, die darin kleben bleiben.“
Nützlinge fördern, natürlich Einhalt gebieten
Allerdings, so die Expertin von der Landwirtschaftskammer, bekäme der Falter auch im Saarland langsam Fressfeinde. Vögel, Wespen und auch Schlupfwespen fressen die kleinen Raupen. Außerdem sollen auch Eidechsen die Zünslerraupe in den Speiseplan integriert haben.
Damit verbunden ist die beste Alternative die ganz natürliche Bekämpfung. „Wichtig ist, dass man Nützlinge fördert und zum Beispiel Unterschlüpfe für Eidechsen im Garten anlegt. Oder, dass man – wenn Wespennester nicht stören – diese auch mal hängen lässt.“
Grundsätzlich wird es auch enger für den Falter, denn „Er ist zwar zunächst mal eingeschleppt, aus dem asiatischen Bereich. Aber mit der Zeit wird es genug Fressfeinde geben“, so Maren Brennig.