Nachlöscharbeiten dauerten bis in den späten Freitagabend
Über 42 Stunden lang war die Feuerwehr in Völklingen-Fürstenhausen im Dauereinsatz, bei den Nachlöscharbeiten zum Lagerhallenbrand in Fürstenhausen. Es entstanden immer wieder neue Glutnester. Brandermittler haben inzwischen vor Ort erste Untersuchungen eingeleitet.
Eine brennende Lagerhalle in Völklingen hat am Donnerstag und Freitag für einen Großeinsatz der Feuerwehr gesorgt. "Das war einer der größten Einsätze, die wir in den letzten Jahren hatten", sagt Torsten Milkovic von der Feuerwehr Völklingen. Rund 150 Einsatzkräfte – unter anderem von Feuerwehr und THW – waren zu Spitzenzeiten gleichzeitig vor Ort.
Nachlöscharbeiten dauern an
Die Nachlöscharbeiten liefen bis zum Abend weiter, auch mithilfe einer Drehleiter. Die Feuerwehr Völklingen löschte mit zwölf Leuten den ganzen Tag über im Wechsel mit Wasser und Schaum. Das Problem waren immer wieder auftretende Glutnester. Weil die 7500 Quadratmeter große Halle stark einsturzgefährdet ist, konnten die Brände nur von außen bekämpft werden. Gegen 23.30 Uhr war der Einsatz endgültig beendet.
„Der Brand ist extrem schwer zu löschen, da Teile der Dachkonstruktion zusammengestürzt sind und das Brandgut und Glutnester unter sich begraben haben“, sagte Feuerwehr-Pressesprecher Lukas Leinenbach dem SR. „Dazu kommt natürlich noch die extreme Größe der Halle, die sich aus vier Bereichen zusammensetzt, die natürlich extrem schwer zu begehen sind.“
Brandursache nach wie vor unklar
Verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Die Ursache des Feuers ist derzeit noch unbekannt. Brandermittler haben am Freitag ihre Arbeit aufgenommen. Sie untersuchen die Halle unter anderem mit einer Drohne, da auch sie wegen der Einsturzgefahr nicht in das Gebäude eintreten können. Ein Ergebnis gibt es bislang nicht, die Ermittlungen sollen am Montag fortgesetzt werden.
„Nach unserem Erkenntnisstand befinden sich sehr viele Elektromaterialien darin“, so Leinenbach. „Das heißt: batteriebetriebene Produkte, die natürlich eine hohe Brandlast haben und auch durch den Einsatz von Schaumangriff nicht gänzlich abgelöscht werden können, sondern wirklich einen massiven Eintrag von Wasser benötigen.“
Kritik wegen nicht erhaltener Warnungen
Die Warnung, wonach Bewohner mehrerer Völklinger Stadtteile und in Altenkessel Fenster und Türen geschlossen halten sollten, wurde am Freitagnachmittag aufgehoben. Nach Ausbruch des Brandes waren Rauch und Asche über Völklingen nach Saarbrücken und Kleinblittersdorf über die Grenze bis nach Forbach getragen worden.
Anwohner hatten berichtet, nicht rechtzeitig informiert worden zu sein. Offenbar hat die Meldung über Warn-Apps nicht alle erreicht – wahrscheinlich weil sie eine niedrige Warnstufe hatte. Das Innenministerium weist deshalb darauf hin, dass in Warn-Apps eingestellt werden kann, ab welcher Gefahrenstufe man eine Nachricht erhält.
Keine Gefahr für Bevölkerung
Laut Umweltministerium könnte es sich bei den Partikeln, die mit der giftigen Rauchwolke kilometerweit getragen wurden, um Silicium von verbrannten Photovoltaikmodulen handeln. Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) habe den Fürstenbrunnenbach in Völklingen überprüft, aber keine Schadstoffe gefunden.
Außerdem fanden Luftmessungen in Bodennähe statt. „Es wurden in diesen Bereichen Messfahrten durch die Feuerwehr durchgeführt, auf verschiedene Stoffe,“ erklärt Leinenbach. „Dort konnten keine nachweisbaren Schadstoffe festgestellt werden.“
Kilometerweit sichtbare Rauchwolke
Wie hoch der Schaden durch den Brand ist, ist noch unbekannt. Das Feuer in der Halle des Industriekonzerns Thyssenkrupp war laut Polizei am frühen Donnerstagmorgen gegen 5.00 Uhr ausgebrochen. Durch den Brand hatte sich zeitweise eine große Rauchwolke entwickelt, die kilometerweit sichtbar war. Der Feuerwehreinsatz dauerte über 42 Stunden.
Das Gebäude befindet sich in einem Gewerbegebiet im Stadtteil Fürstenhausen, das am Rande eines Wohngebietes liegt.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 15.08.2024 berichtet.