Förster wegen rasanter Vermehrung des Borkenkäfers im Saarland besorgt

Es ist eine Hiobsbotschaft für die Förster im Saarland: Der Borkenkäfer ist wieder auf dem Vormarsch und bedroht die Fichte. Bereits im vergangenen Jahr hat er gewaltige Schäden angerichtet.

Der Saarforst Landesbetrieb musste im vergangenen Jahr wegen Borkenkäfer-Schäden so viele Fichten fällen wie nie zuvor. Das geht aus einer Antwort des Umweltministeriums an den SR hervor. Dadurch sei die Kahlfläche im Staatswald auf eine Größe von 1000 Hektar angewachsen. Das entspricht etwa der achtfachen Größe des Bostalsees.

Das Umweltministerium geht davon aus, dass sich die Entwicklung in diesem Jahr fortsetzen wird. Grund dafür sei das milde und feuchte Wetter. Das begünstige die Vermehrung des sogenannten Buchdruckers früh im Jahr, sodass das Ministerium in diesem Jahr mit drei Generationen des Käfers rechnet.

Drei Generationen des Borkenkäfers?

Das befürchtet auch Förster Urban Backes. "Es war nicht kalt genug. Und aus dem Bestand aus dem Vorjahr, der schon sehr, sehr hoch war, können sich jetzt viele über den Winter retten. Und deshalb geht es jetzt im Frühjahr los."

Wenn Backes in der Umgebung der Scheune Neuhaus in Saarbrücken den Wald inspiziert, dann kann er auf den ersten Blick sehen, dass es den Fichten nicht gut geht. Bei den meisten Bäumen hat das Sterben begonnen.

"Ein schlechtes Zeichen ist, dass hier auf den Blättern überall schon grüne Nadeln zu sehen sind. Und das ist immer ein sehr schlechtes Zeichen, dass die Bäume doch schon stark befallen sind und demnächst die Nadeln komplett verlieren", erklärt Backes.

Saarforst will befallene Fichten fällen

Die Buchdrucker-Art befalle bevorzugt mittelstarke und starke Fichten. Um Schäden einzudämmen, will der Saarforst befallene Fichten schnell fällen und aus dem Wald abtransportieren. Dadurch will der Saarforst einen Übertritt des Schädlings auf gesunde Bäume verhindern.

Die Fichte macht aktuell nur noch weniger als zehn Prozent des Baumbestandes im Staatswald aus. Der Saarforst besteht zu 75 Prozent aus Laubmischwald. Laut der Staatswaldinventur 2018 sind die Hauptbaumarten die Buche (31 Prozent) und Eiche (23 Prozent).

Der Borkenkäfer könne zwar auch Bäume im Mischwald angreifen. Das Risiko großer Schäden sei aber geringer. Bei Tannen, Lärchen, Buchen oder Eichen müssten die Bäume von vornherein in einem schlechten Zustand sein, damit der Borkenkäfer diese Bäume schädigen könne. 

Über dieses Thema berichtet auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 19.06.2024.

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