Blutspenden knapp – warum werden einige Spender trotzdem abgelehnt?
Blutspenden sind ein wichtiges Gut – und immer wieder gibt es davon zu wenige. Trotzdem dürfen nicht alle Menschen spenden, die gerne möchten. Zum Schutz der spendenden Person und der Empfängerinnen oder Empfänger der Blutkonserve gelten bestimmte Voraussetzungen.
Überwindung für einen kurzen Pieks und etwas Zeit – mehr kostet das Blutspenden nicht. Und doch fehlen häufig genügend Spenderinnen und Spender für die Menge an Spenderblut, die benötigt wird. Im Moment sei das Spendenaufkommen zwar stabil, das kann laut DRK aber jederzeit kippen. Erst im Sommer kam es durch einen gravierenden Rückgang zu einem Notstand.
"Das ist unser Problem, die Blutspender immer wieder dazu zu motivieren, zu kommen", sagt Sabine Böhme, Gebietsreferentin des DRK-Blutspendedienst Saarland. "Wir haben am Freitag zum Beispiel einen Brückentag. Das bedeutet, dass viele Leute kurzfristig verreisen. Solche Tage sind welche, an denen man nicht mit der vollen Spenderzahl rechnen kann."
Untersuchungen vor der Spende
Wer spenden möchte, wird genau untersucht. Hämoglobin-Wert, Körpertemperatur und Blutdruck werden gemessen und Krankheitssymptome abgefragt.
Grundsätzlich darf ein breites Spektrum der Bevölkerung spenden: "Blutspenden darf jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist, 50 Kilogramm wiegt und sich gesund fühlt", so Böhme. Es sei heutzutage auch kein Hindernis mehr, älter zu sein. "Wer sich mit 70 überlegt, das erste Mal Blut zu spenden, der darf auch gerne kommen."
2023 wurde außerdem das Transfusionsgesetz dahingehend geändert, dass auch homosexuelle Männer leichter Blut spenden dürfen. Für sie gab es vorher noch große Einschränkungen.
Einige Voraussetzungen beim Blutspenden
Nicht spenden dürfen Menschen, die sich selbst oder den Empfänger beziehungsweise die Empfängerin damit gefährden würden. Das trifft etwa auf Schwangere zu oder auf Menschen mit schweren, chronischen Krankheiten wie insulinpflichtiger Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen oder bestimmte Gerinnungsstörungen.
Aber auch Menschen, die eine Malaria-Infektion hatten, drogenabhängig sind oder viele wechselnde Sexualpartnerinnen oder -partner haben. Teilweise sind Menschen auch für einen bestimmten Zeitraum von der Blutspende ausgeschlossen: bei Medikamenteneinnahme, nach Zahnbehandlungen oder nach einer Fiebererkrankung.
Um das herauszufinden, füllen Spenderinnen und Spender vorab einen Fragebogen aus. Vor der Spende gibt es außerdem noch ein Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin, die dann entscheidet, ob die Person spendefähig ist oder nicht. Dabei wird auch auf die Krankengeschichte eingegangen.
Zu wenige jüngere Menschen spenden Blut
Nach Schätzungen des DRK spenden nur gut drei Prozent der Bevölkerung Blut. Zum Problem wird dabei, dass Spenderinnen und Spender immer älter werden – der Nachwuchs fehlt. Immer wieder gibt es daher Aktionen, die auf das Thema aufmerksam machen sollen.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR-Fernsehen am 02.10.2024 berichtet.