Am Freitag ist wieder "Black Friday": Während sich viele Schnäppchenjäger auf günstige Online-Angebote freuen, bedeutet das für die Paketzusteller noch mehr Arbeit und Druck als ohnehin schon. Gewerkschaften und Beratungsstellen kritisieren schon lange die prekären Arbeitsbedingungen in der Branche – auch der SR hat bereits umfangreich darüber berichtet.
Die Beraterinnen und Berater der Arbeitskammer des Saarlandes hören nach eigenen Angaben in ihrer Praxis immer wieder von Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz, gegen den Mindestlohn und von dem großen Druck, der von Subunternehmern auf die Fahrerinnen und Fahrer ausgeübt wird.
Fahrer über Rechte informieren
Deswegen hat sie auch in diesem Jahr eine "Black-Week-Aktion" gestartet. Vor dem Auslieferungslager von Amazon in Völklingen wollen die Beratungsstellen "Wanderarbeit" und "Faire Integration" der Arbeitskammer heute alle Paketzusteller und -zustellerinnen über die Rechtslage und ihre Rechte informieren. Los geht es ab 10.00 Uhr.
Da es sich bei den Beschäftigten oft um Menschen mit fremder Muttersprache handelt, sprechen die Beraterinnen und Berater der Arbeitskammer Russisch, Rumänisch, Polnisch, Arabisch, Bulgarisch und Serbokroatisch.
Amazon weist Kritik zurück
Amazon verweist darauf, für eigene Beschäftigte einen Einstiegslohn von mindestens 14 Euro eingeführt zu haben. Die Lieferpartner seien zudem vertraglich verpflichtet, alle gesetzlichen Regelungen, etwa zu Löhnen, Sozialabgaben und Arbeitszeiten einzuhalten. Das Unternehmen betreibe auch eine eigene Hotline, an die sich die Zusteller auch anonym wenden könnten.
Über dieses Thema berichtet die Region am Mittag auf SR 3 Saarlandwelle am 22.11.2023.