Konstant hohe Zahl an Drogentoten im Saarland

Bisher 39 Drogentote im vergangenen Jahr im Saarland

mit Informationen von Kristin Luckhardt und Frauke Feldmann   04.01.2024 | 17:09 Uhr

Die Zahl der Drogentoten ist im Saarland leicht zurückgegangen. Nach dem Höchststand von 43 im Jahr 2022 Jahr sind im vergangenen Jahr 39 Drogentote gezählt worden. Die meisten von ihnen lebten in Saarbrücken.

Im vergangenen Jahr sind bis Ende Dezember 39 Drogentote im Saarland registriert worden. Nach Polizeiangaben ist etwa jeder dritte der im Jahr 2023 gemeldeten Drogentoten schon 2022 gestorben. Die Rechtsmedizin konnte die Toten aber erst im vergangenen Jahr untersuchen.

Video [aktueller bericht, 04.01.2024, Länge: 4:14 Min.]
Drogenbedingte Todesfälle im Saarland bleiben hoch

Mehrheit der Drogentoten männlich

Als Todesursache stellte sie meist eine Mischintoxikation fest. Die Menschen starben nach der Einnahme verschiedener Substanzen. 33 von ihnen waren Männer. Die meisten lebten in Saarbrücken. Unter den Drogentoten waren auch drei Menschen ohne Wohnsitz. Der jüngste Drogentote war 19 Jahre alt, die älteste 70.

Dass die Zahlen nicht noch viel höher sind, ist dem Notfallmedikament Naloxon zu verdanken. Im vergangenen Jahr wurde es mindestens 20 mal im Saarland eingesetzt.

Zahl gesunken, aber immer noch hoch

2022 lag die Zahl der Drogentoten bei 43. Damit wurde der bisherige Höchststand von 2019 übertroffen. Damals waren im Saarland 36 Drogentote gemeldet worden.

2,5 Millionen Euro für Hilfsangebote

Dass zu wenig getan werde, weist das Gesundheitsministerium zurück. Es sei nicht leicht, alle Betroffenen mit Hilfsangeboten zu erreichen. Deshalb seien im diesjährigen Haushalt 2,5 Millionen Euro dafür eingeplant - rund 400.000 mehr als zuvor, erklärt die Landesdrogenbeauftragte Bettina Altesleben.

"Wir wollen in jedem Fall in diesem Jahr nochmal Naloxon nach vorne bringen, wir wollen nochmal dafür Werbung machen, dass Menschen in Schulungen gehen, um wirklich erste Hilfe leisten zu können", so Altesleben. Ziel sei es, dem Drogenhilfezentrum so zu helfen, dass sie entsprechend gut personalisiert sind, um wie geplant, die Öffnungszeiten entsprechend ausweiten zu können.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 04.01-2023 berichtet.


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