Tarifeinigung für Ford-Beschäftigte in Saarlouis erzielt

Tarifeinigung für Ford-Beschäftigte in Saarlouis erzielt

mit Informationen von Peter Sauer   07.02.2024 | 13:54 Uhr

Bei den Sozialtarifvertrags-Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft IG Metall und der Ford-Geschäftsleitung ist es zu einem Durchbruch gekommen. Seit Monaten liefen die Verhandlungen.

Die Gewerkschaft IG Metall, der Betriebsrat und Ford haben nach monatelangen Verhandlungen eine Tarifeinigung für die Beschäftigten in Saarlouis erzielt. Demnach sollen rund 1000 Arbeitsplätze bei Ford auch nach 2025 erhalten bleiben. Zudem sind für diese Arbeitsplätze betriebsbedingte Kündigungen bis 2032 ausgeschlossen.

Video [aktueller bericht, 07.02.2024, Länge: 5:55 Min.]
Tarifeinigung für Ford-Beschäftigte in Saarlouis erzielt

Beschäftigte könnten das Unternehmen auch über ein attraktives Abfindungsprogramm vorzeitig verlassen, teilte Jörg Köhler, Bezirskleiter der IG Metall Mitte mit. Darüber hinaus würden gut ausgestattete Altersteilzeitmodelle angeboten sowie attraktive Bedingungen für den Wechsel in eine Transfergesellschaft finanziert.

Die Ergebnisse im Detail (laut Betriebsrat)

  • Der Ford Focus wird noch bis Ende November 2025 gebaut (statt wie geplant bis Ende Mai 2025)
  • Die 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Ford in Saarlouis behält, erhalten eine Beschäftigungssicherung bis 2032
  • Wer das Unternehmen freiwillig verlassen möchte, erhält – gestaffelt nach Alter und Betriebszugehörigkeit – eine Abfindungszahlung
  • Im März und April erhalten die Beschäftigen eine sogeannten "Halteprämie"
  • Die ersten 700 Beschäftigten, die das Unternehmen ab Ende April 2024 verlassen, erhalten eine zusätzliche Prämie
  • Eine Transfergesellschaft wird eingerichtet
  • Es wird eine Qualifizierungsmaßnahme geben, an der bis zu 100 Beschäftigte teilnehmen können
  • Beschäftigte mit vereinbartem freiwilligem Ausscheidezeitpunkt Ende November 2025 können nahtlos in diese Transfergesellschaft wechseln und bekommen von Ford eine Aufstockung auf 80 Prozent ihres Nettoentgelts

"Zweitbeste Lösung"

Trotz mehrfacher Verhandlungen konnte kein Investor für den Standort gefunden werden. "Nachdem die beste Lösung nicht realisiert werden konnte, haben wir uns für die zweitbeste Lösung entschieden: den Arbeitsplatzabbau für Ford so teuer wie möglich zu machen", so Köhlinger.

Das Ergebnis könne sich sehen lassen. "Ohne die Entschlossenheit und Kampfbereitschaft der Belegschaft wäre das Ergebnispaket nicht möglich gewesen. Es ist ein Erfolg der Solidarität der Mitglieder der IG Metall."

Die Mitglieder der IG Metall werden am 22. Februar in einer geheimen Abstimmung über die Annahme oder Ablehnung des Ergebnisses entscheiden. Falls die Entscheidung positiv ausgeht, wird der Sozialtarifvertrag am 29. Februar in Kraft treten. Sollte es abgelehnt werden droht ein unbefristeter Streik.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 07.02.2024 berichtet.


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