Bereits 160 Borreliose-Fälle im Saarland nachgewiesen

Bereits 160 Borreliose-Fälle im Saarland nachgewiesen

  17.08.2024 | 18:46 Uhr

Im Saarland sind in diesem Jahr bisher bereits fast genauso viele Borreliose-Fälle nachgewiesen worden wie im gesamten Jahr 2023. Das Gesundheitsministerium ruft deshalb dazu auf, bei Zeckenstichen besonders aufmerksam zu sein. Denn wird eine Borreliose rechtzeitig erkannt, ist sie gut behandelbar.

Borreliose wird durch Bakterien der Gattung Borrelia übertragen, die vor allem in Zecken vorkommen. In Deutschland infizieren sich jährlich mehrere tausend Menschen. Im Saarland wurden für dieses Jahr knapp 160 Borreliose-Nachweise gemeldet.

Das seien bereits jetzt schon fast genauso viele Fälle, wie im gesamten vergangenen Jahr, teilte das Gesundheitsministerium mit. Um die Verbreitung von Borreliose zu minimieren, sei eine verstärkte Aufmerksamkeit im Umgang mit Zeckenstichen notwendig.

Zecke schnell entfernen

„Borreliose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die bei frühzeitiger Erkennung gut behandelbar ist“, betont die saarländische Gesundheitsstaatssekretärin Bettina Altesleben. Es sei jedoch entscheidend, dass die Bevölkerung über die Risiken und Präventionsmaßnahmen umfassend informiert werde.

„Ein rechtzeitiges Entfernen der Zecke und Beobachtung möglicher Symptome, wie die typische Wanderröte, sind essenziell“, so Altesleben. Bei Unsicherheit sollte man sofort zum Arzt gehen.

Wanderröte und grippeähnliche Beschwerden

Zu den häufigsten Symptomen einer Borreliose-Infektion gehören nach Ministeriumsangaben neben der Wanderröte auch grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit. In späteren Stadien können auch Gelenkschmerzen, Herzprobleme und neurologische Ausfälle auftreten.

Aber auch die Gefahr der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer durch Zecken übertragenen Virusinfektion, dürfe nicht vernachlässigt werden. Sie könne schwere neurologische Schäden verursachen, weshalb eine Impfung besonders in Risikogebieten dringend empfohlen wird.

Informationen zur FSME-Impfung

Das Gesundheitsministerium appelliert an die Bevölkerung, sich über die Möglichkeit einer FSME-Impfung zu informieren. Bei Aktivitäten im Freien sei es zudem wichtig, geeignete Kleidung zu tragen und nach dem Aufenthalt in der Natur den Körper sorgfältig auf Zecken zu untersuchen.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau im Radio am 13.08.2024 berichtet.


Mehr zu Zecken im Saarland

Warnung und Tipps
Warum Saarländer schon jetzt auf Zecken achten sollten
Zecken sind inzwischen das ganze Jahr über unterwegs, vor allem bei milden Wintern – wie dem, der sich jetzt dem Ende zuneigt. Vor allem an Waldrändern mit hohem Gras lauern sie. Die Milbenart kann Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen.

Saarland
Zehnjahreshoch bei Zecken im Saarland erwartet
Zecken sitzen im Unterholz oder im hohen Gras und warten, bis jemand vorbeikommt, an dem sie sich festbeißen können. Noch dazu können sie Krankheiten übertragen. Borreliose und FSME zum Beispiel.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja