Rund 3000 Menschen bei Bauernprotest in Saarbrücken

Im Saarland haben am Montag Tausende Bauern und Unterstützer an einem Protestzug teilgenommen. Zur Schlusskundgebung auf dem Schlossplatz hatten sich rund 3000 Demonstranten versammelt. Laut Polizei verlief der Protest bis zum Schluss friedlich.

Der Montagmorgen im Saarland war geprägt von Verkehrsbehinderungen durch landwirtschaftliche Fahrzeuge. Bauern und andere Demonstrierende machten sich auf den Weg nach Saarbrücken, wo am Schloss eine Kundgebung für 14.45 Uhr geplant war.

Große Teilnahme starkes Signal

Die Kundgebung fand jedoch deutlich später statt. Das lag daran, dass letzlich viel mehr Teilnehmer bei der Demo mitmachten, als ursprünglich angenommen. Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass rund 1000 Menschen mit 500 Fahrzeugen an der Protestfahrt teilnehmen. Diese Zahl wurde aber merklich übertroffen.

Laut des Hauptgeschäftsführers des saarländischen Bauernverbandes, Alexander Welsch, nahmen 1200 Fahrzeuge teil. Die Beteiligung war auch deswegen deutlich höher, weil sich unter anderem auch Lkw-Fahrer und weitere Menschen dem Protest angeschlossen hatten.

Der Bauernverband wollte mit dem Beginn der Kundgebung warten, um möglichst viele Menschen einbinden zu können. Am Ende hatten sich auf dem Schossvorplatz rund 3000 Demonstranten versammelt. Ein starkes Signal, so Alexander Welsch vom saarländischen Bauerverband. Damit sage man Berlin: "Das hier wollt Ihr nicht nochmal."

Rehlinger bei Rede ausgebuht

Bei der Kundgebung sprach auch Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD). Sie war jedoch während ihrer Ansprache nicht immer zu verstehen, da sie ausgebuht und ausgepfiffen wurde. Rehlinger sagte den Bauern Unterstützung zu:

"Ich kann Ihnen auf jeden Fall für die saarländische Landesregierung versichern, dass wir an dieser Stelle alles dafür tun werden. Und wir werden dafür auch kämpfen, das die Landwirtschaft in diesem Land im Saarland eine gute Zukunft hat." Dafür werde die Regierung in Berlin und auch im Saarland alles Notwendige tun.

Die Fraktionen im saarländischen Landtag äußerten am Montag ebenfalls Verständnis für die Bauernproteste.

Polizei zieht positive Bilanz

Nach dem Ende der Bauern-Demo auf dem Saarbrücker Schlossplatz normalisierte sich die Verkehrslage in der Landeshauptstadt rasch. Die beteiligten Landwirte verließen mit ihren Traktoren die Stadt und verteilten sich wieder über das Land.

Nach Angaben der Polizei blieb die Veranstaltung bis zum Schluss friedlich. Laut Polizeisprecher Falk Hasenberg wurden keine verfassungsfeindlichen Symbole gezeigt oder Parolen geäußert, die ein Eingreifen der Polizei notwendig gemacht hätten.

Man sei sehr zufrieden mit dem Verlauf. Alle Landwirte hätten sich an die Absprachen gehalten. Lediglich ein Motorradclub, der sich den Kolonnen der Traktoren angeschlossen hatte, hatte gegen 14.00 Uhr die Stadtautobahn für etwa 15 Minuten blockiert. Was aber laut Polizei ohne Einsatz von Gewalt beendet werden konnte.

Weitere Protestaktionen angekündigt

Die Landwirte im Saarland haben bereits weitere Protestaktionen für diese Woche angekündigt. Diese sollen aber in einem kleineren Rahmen ausfallen.

Nach Angaben des Saar-Bauernverbands sollen am Mittwoch zum Neujahrsempfang der Landesregierung Lkws vor der Saarlandhalle abgestellt werden. Ähnliches sei für Freitag in Saarlouis geplant.

Zudem würden Bauern aus dem Saarland diese Woche nach Berlin fahren, um dort an einer Demonstration teilzunehmen.

Saar-Bauern wollten "friedlichen Protest"

Die Landwirte protestieren gegen den Abbau von Subventionen. Zwar hat die Bundesregierung Teile der geplanten Kürzungen zwischenzeitlich zurückgenommen – den Bauern reicht das allerdings noch nicht.

Die saarländischen Bauern hatten sich im Vorfeld der Demo friedliche Proteste angekündigt und sich ausdrücklich von Eskalationen wie etwa der Blockade von Vizekanzler Habeck in Norddeutschland distanziert.

Zu den Bauernprotesten hatten auch saarländische Rechtsextremisten, Populisten und Querdenker mobilisiert. In den sozialen Medien fanden sich entsprechende Aufrufe. Laut Polizei wurden aber letztlich keine rechtsextremen Gruppen gesichtet.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 08.01.2023 berichtet.

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