Saar-Bauern planen landesweit Mahnwachen vor Abgeordnetenbüros
Die saarländischen Landwirte wollen diese Woche erneut gegen die Sparpläne des Bundes in der Landwirtschaft protestieren. Am Freitag sind vor den Büros der saarländischen Bundestagsabgeordneten landesweit Mahnwachen geplant.
Die Proteste der saarländischen Landwirte gegen die Sparpläne der Bundesregierung im Agrarbereich gehen in die nächste Runde: Der saarländische Bauernverband hat für Freitagnachmittag saarlandweit Mahnwachen vor den Büros der Bundestagsabgeordneten aus dem Saarland angekündigt, etwa in St. Wendel, Saarbrücken und Ottweiler.
Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass es bereits ab Mittwoch vereinzelt Mahnwachen vor den Abgeordnetenbüros im Saarland geben werde. Das werde sich im Verlauf der Woche entscheiden.
Streichung der Agrardiesel-Förderung verhindern
Der Hauptgeschäftsführer des saarländischen Bauernverbands, Alexander Welsch, sagte dem SR, man wolle die Unterstützung der saarländischen Bundestagsabgeordneten gewinnen, um die geplante schrittweise Streichung der Agrardieselförderung noch zu verhindern.
Ob vor den Bundestagsbüros im Saarland Traktoren abgestellt werden oder nur Landwirte mit Bannern oder Plakaten protestieren werden, müsse man vor Ort entscheiden. "Wir können nicht einfach auf den St. Johanner Markt in Saarbrücken fahren, um uns mit Traktoren vor das Wahlkreisbüro von Oliver Luksic (FDP) zu stellen", sagt Welsch. Das werde nicht funktionieren.
Zudem stehe die neue Protestwoche der Landwirte unter dem Motto "Gespräche". Ziel sei es, die ganze Woche mit den saarländischen Abgeordneten in den Dialog zu treten, um so ihre Unterstützung für das Vorhaben der Landwirte zu gewinnen.
Zusagen der Bundesregierung gehen Bauern nicht weit genug
Jüngste Zusagen wie etwa des Bundeskanzlers Olaf Scholz am Montag auf der Agrarmesse "Grüne Woche" in Berlin über einen Abbau von Bürokratie in der Landwirtschaft reichen den Bauern im Saarland nicht aus, so Welsch.
Es bräuchte konkrete Pläne über alternative Kraftstoffe in der Landwirtschaft, um irgendwann vom Agrardiesel wegzukommen. "Derzeit gibt es für die Landwirte keine kostengünstigen Alternativen zum Agrardiesel", sagt Welsch. Erst dann könne man über den Abbau der Agrardieselsubvention sprechen.
"Wir brauchen Zeit, um eine anständige Lösung für die Zukunft der Landwirtschaft zu erarbeiten", betont Welsch. Ein solche Veränderung ließe sich nicht über Nacht bewältigen. Es bräuchte jetzt "kühle Köpfe", die an einer zukunftsfähigen Lösung arbeiten würden.
Nicht der erste Bauernprotest im Saarland
Bereits vor zwei Wochen hatten sich Landwirte in Saarlouis anlässlich des Besuchs der FDP-Bundestagsabgeordneten Marie-Agnes Strack-Zimmermann zu einer Sternfahrt und einem anschließenden Mahnfeuer versammelt.
Ein solches Mahnfeuer gab es auch bei einer Protestaktion von 500 Landwirten im St. Wendeler Bosenbachstadion. Eine Woche zuvor hatte es noch aus Protest gegen die Sparpläne der Bundesregierung im Agrarbereich eine Sternfahrt von 3000 saarländischen Bauern nach Saarbrücken gegeben.