Warum auch in Frankreich die Bauern auf die Straße gehen

Seit Wochen demonstrieren Landwirte in Deutschland gegen die Sparpläne des Bundes, auch im Saarland. In Frankreich gehen Bauern ebenso derzeit aus Protest auf die Straße - allerdings aus anderen Gründen.

In Frankreich blockieren Landwirte derzeit mit ihren Traktoren Autobahnen, bekleben Straßenschilder mit Protestbannern oder versammeln sich auf Kreuzungen zu spontanen Kundgebungen. Der Unmut der französischen Bauern wächst, auch im Departément Moselle.

Einem Bericht des französischen Radiosenders "France Bleu" zufolge kam es am Montag unter anderem in Phalsbourg und Saint-Avold zu Protestaktionen. Und dabei soll es nicht bleiben: die Landwirte hätten landesweit eine Protestwoche angekündigt, heißt es.

Zu viel Bürokratie, strengere EU-Vorgaben und Klimaschutz

In Frankreich ist es einem Bericht des französischen Radiosenders "France Bleu" zufolge ein Zusammenspiel aus verschiedenen Gründen, weshalb die Wut der Bauern immer weiter wächst. Die Bauern beklagen etwa die immer strengeren EU-Vorhaben zum Umweltschutz, wie beispielsweise neue Verbote von Pestiziden. Die Landwirte müssten dann auf weniger kostengünstige Alternativen ausweichen.

Zudem komme mit der wachsenden Anzahl an Umweltauflagen immer mehr Bürokratie dazu. Das verunsichert die Landwirte zunehmend und sorgt für Mehrkosten.

Außerdem sind auch in Frankreich die Energiepreise seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine massiv gestiegen, wodurch die Produktion deutlich teurer geworden ist. Im Moment würden viele Landwirte nur noch Verluste machen, heißt es.

Forderung nach konkreten Zusagen der Politik

Die Bauern fordern dem Bericht zufolge unter anderem konkrete politische Zusagen von der französischen Regierung um Präsident Macron, mit denen die Zukunft der französischen Landwirtschaft gesichert wird. So fordern sie etwa eine Absenkung der Energiepreise.

Tote bei Protestaktion in Pamiers

Am Dienstag ist eine Landwirtin bei einer Protestaktion in Pamiers im Département Ariège in der Nähe der spanischen Grenze ums Leben gekommen. Ein Auto ist einem Bericht der französischen Zeitung "LaDepeche" zufolge frontal in eine Traktorbarrikade von Bauern gefahren.

Über dieses Thema hat auch die SR2-Sendung "Bilanz am Abend" am 23.01.2024 berichtet

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