Mit 50 Traktoren sind am Freitag etwa 100 Saar-Bauern zum Neujahrsempfang der Saar-FDP in Saarlouis-Fraulautern gefahren. Damit wollten sie erneut gegen die geplanten Kürzungen der Agrar-Subventionen demonstrieren.
Erhebliche Mehrkosten für Landwirte
Der Hauptgeschäftsführer des Bauernverbandes, Alexander Welsch, sagte dem SR, dass auch die Idee eines schrittweisen Abbaus der Agrardiesel-Subvention vom Tisch müsse.
Sollten die Pläne vom Bund umgesetzt werden, würden laut Welsch auf die Landwirte im Saarland erhebliche Mehrkosten zukommen. Die Bauern seien auf den Diesel angewiesen, es gebe keine kostengünstigeren Alternativen.
Vor dem Vereinsheim in Fraulautern, in dem der Empfang stattfand, berichteten zudem mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegenüber dem SR über ihre Sorgen. Unter anderem bestehe die Gefahr, dass Betriebe schließen müssten.
Strack-Zimmermann zeigt Verständnis für Protest
Zudem gab es ein Gespräch zwischen dem Bauernverband und der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Als Spitzenkandidatin für die Europawahl im Juni habe sie eine ganz besondere Verantwortung dafür, dass die deutschen Landwirte wettbewerbsfähig bleiben, so der Vorsitzende des Bauernverbandes Saar, Alexander Welsch.
Strack-Zimmermann zeigte Verständnis für die Proteste. In Deutschland müssten Maßgaben erfüllt werden, wie sie kein anderes EU-Land in der Härte erfüllen müsse. An den Bauern sei sich viel abgearbeitet worden, zum Beispiel wie sie düngen oder arbeiteten. "Ich kann verstehen, dass da der ein oder andere die Nase gestrichen voll hat", sagte sie dem SR.
Weitere Protestaktionen im Saarland und in Berlin
In den kommenden Tagen sind weitere Aktionen der Bauern geplant. Am Samstag soll es ein Mahnfeuer im Bosenbachstation in St. Wendel mit rund 500 Teilnehmern geben.
Am Montag steht der Höhepunkt der deutschlandweiten Bauernproteste in Berlin an. Mit dabei werden laut Bauernverband Saar auch rund 100 Landwirte aus dem Saarland sein.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 12.01.2024 berichtet.