Wissenswertes rund um Fledermäuse im Saarland
Am Wochenende findet bundesweit und damit auch im Saarland wieder die "Batnight" des Naturschutzbundes statt. Am Sonntag können sich Interessierte zum Beispiel in einer Ausstellung im Forsthaus Neuhaus über die spannenden Tiere informieren.
Von 25 in Deutschland heimischen Fledermausarten sind laut dem Naturschutzbund (Nabu) vier akut vom Aussterben bedroht. Drei Arten gelten als stark gefährdet und weitere fünf Arten sind als gefährdet eingestuft.
Fledermäuse im Saarland beobachten
Auch im Saarland leben 20 der 25 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten. Von ihnen stehen laut Nico Lesch vom Nabu Landesverband alle bis auf zwei – die Zwerg- und Wasserfledermaus – auf der Roten Liste. Eine besondere Verantwortung liege für die folgenden fünf Arten vor: Großes Mausohr, Große Hufeisennase, Wimperfledermaus, Bechsteinfledermaus und Mopsfledermaus.
Zu sehen seien die Tiere gut an Gewässern oder offenen Uferbereichen, sagt Lesch. Zum Beispiel an der Saar oder an Waldweihern.
Alle Fledermäuse ernähren sich von Insekten. Das Insektensterben macht den Fledermausbeständen also besonders zu schaffen. Um auf die schützenswerten Tiere aufmerksam zu machen, gibt es an diesem Wochenende bei der "Batnight" vom Nabu bundesweit zahlreiche Veranstaltungen, bei denen Fledermäuse aus der Nähe erlebt werden können.
Fledermausausstellung in Saarbrücken
Auch im Saarland stehen am Wochenende kostenlose Veranstaltungen auf dem Programm, unter anderem findet am Sonntag von 11.00 bis 16.00 Uhr eine Fledermaus-Ausstellung mit Kinderprogramm im Waldinfozentrum Forsthaus Neuhaus in Saarbrücken statt.
Dort wird gezeigt, dass Vorurteile über Fledermäuse völlig aus der Luft gegriffen sind. Außerdem wird darüber informiert, welche Möglichkeiten es gibt, die Tiere zu schützen und gemeinsam mit ihnen unter einem Dach zu wohnen.
Für Kinder gibt es verschiedene Bastel- und Malangebote. Alle Termine finden Interessierte hier.
Laut Nabu keine Angst vor Fledermaustollwut nötig
Das Gesundheitsamt warnte kürzlich vor Tollwut durch Fledermäuse im Saarland. Demnach habe es seit 2019 allein im Regionalverband sechs Verdachtsfälle nach Fledermausbissen gegeben.
Der Nabu mahnt zwar auch zur Vorsicht, weist aber darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, von einer Fledermaus gebissen zu werden, extrem gering sei. Meist würden Menschen nicht aktiv von erkrankten Tieren angegriffen, sondern gebissen, wenn sie die Tiere aufnehmen und ihnen helfen wollten.
Der Nabu rät daher dazu, gefundene Fledermäuse, ob tot oder lebendig, niemals einfach selbst mit bloßen Händen anzufassen, sondern immer einen Experten bzw. das Veterinäramt zu informieren oder beim Nabu um Rat zu fragen.