Saarland mit zweithöchstem Anstieg bei Hautkrebsfällen

Immer mehr Fälle von Hautkrebs im Saarland

mit Informationen von Christine Alt   05.09.2024 | 20:27 Uhr

Im Saarland gibt es immer mehr Hautkrebsfälle. Das geht aus einer Erhebung der Kaufmännischen Krankenkasse hervor. Die IKK Südwest kommt zum gleichen Ergebnis. Betroffen seien vor allem junge Menschen.

Bundesweit gibt es im Saarland laut einer Erhebung der Kaufmännischen Krankenkasse den zweithöchsten Anstieg bei Hautkrebsfällen. Verglichen wurden die Fallzahlen aus dem vergangenen Jahr mit denen von 2013.

Beim schwarzen Hautkrebs verzeichnet das Saarland demnach ein Plus von 65 Prozent. Noch höher ist der Anstieg beim weniger gefährlichen weißen Hautkrebs: Hier sind es 85 Prozent mehr Fälle innerhalb von zehn Jahren.

Vor allem junge Menschen betroffen

Ein ähnliches Bild zeichnet die IKK Südwest: Eine Analyse unter Versicherten der Krankenkasse im Saarland und in Rheinland-Pfalz zeigte demnach, dass die Zahl der Hautkrebsfälle seit 2017 im Saarland um rund zwölf Prozent und in Rheinland-Pfalz um rund elf Prozent gestiegen ist. 

Betroffen seien vor allem junge Menschen. „Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen, was zu mehr Sonnenscheinstunden und intensiverer Sonneneinstrahlung führt“, erklärte die Dermatologin Lisa Marie Albrecht vom Universitätsklinikum des Saarlandes.

Die Menschen hielten sich mehr im Freien auf, machten zunehmend bei Outdoor-Aktivitäten mit, reisten häufiger in sonnige Regionen und seien so einer höheren UV-Strahlung ausgesetzt. „Die Sonne wiederum ist eine der Hauptursachen für Hautkrebs“, so Albrecht.

Frühzeitige Kontrollen wichtig

Dass immer mehr Fälle der Erkrankung festgestellt werden, liegt laut der Krankenkasse aber auch an der besser werdenden Diagnostik. Dadurch lasse sich Hautkrebs früher erkennen und behandeln. „Nach wie vor gehen aber viele zu leichtsinnig mit der Sonneneinstrahlung und ihren Gefahren um“, sagte Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest.

Besuche beim Hausarzt und Check-Ups schieben viele demnach auf. „Gerade bei kleinen Kindern und jungen Menschen ist eine frühzeitige Hautkrebsprävention wichtig, um später schwerwiegende Erkrankungen zu vermeiden“, sagte Loth.

Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung

Die Kaufmännischen Krankenkasse betont deshalb, wie wichtig Sonnenschutz ist, damit es gar nicht erst zu einer bösartigen Erkrankung der Haut kommt. Bereits Babys und Kleinkinder sollten vor intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden. Jeder Sonnenbrand im Kindesalter kann das Risiko erhöhen, später an Hautkrebs zu erkranken.

Über dieses Thema berichtete auch SR info-16.00 Uhr im Fernsehen am 05.09.2024.


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