"Aktionswoche gegen Alkohol" vom Netzwerk Suchthilfe startet

Alkoholmissbrauch hat oft nicht nur für die Erkrankten selbst, sondern auch das Umfeld negative Auswirkungen. In der Aktionswoche Alkohol, die heute startet, informiert das Netzwerk Suchthilfe darüber, wie man seine Alkoholsucht bekämpfen kann.

Eine Flasche Bier oder ein Glas Wein am Abend - damit schalten viele Menschen nach einem stressigen Arbeitstag ab. Wenn aber aus einer Bierflasche oder einem Weinglas dauerhaft gleich mehrere werden, dann besteht die Gefahr, irgendwann an einer Alkoholsucht zu erkranken. Das könnte für Betroffene selbst und auch für deren Umfeld schwerwiegende Folgen haben.

Darauf macht das Netzwerk Suchthilfe bei der "Aktionswoche Alkohol" vom aufmerksam, in diesem Jahr vom 8. bis zum 16. Juni.

Alkoholsucht kann Umfeld negativ belasten

Um aufzuklären, ist es zunächst einmal wichtig, dass Betroffene oder deren Verwandte ins Gespräch kommen. Über eine Alkoholsucht zu reden, braucht zunächst Überwindung, sagt Martin Mühlthaler, Vorsitzender des Kreuzbunds Merzig. Auch er habe früher selbst Erfahrungen mit Alkoholmissbrauch gemacht. "Wenn du süchtig bist, dann interessiert dich nur das Trinken. Alles andere ist erstmal nebensächlich", so Mühlthaler.

Eine Folge einer Alkoholsucht kann sein, dass Familienmitglieder benachteiligt werden und sich dadurch vom Betroffenen distanzieren, so Mühlthaler. Kinder könnten verunsichert sein, da sie nie richtig wüssten, wie das erkrankte Elternteil reagiert. Sie blieben dann auf Distanz.

Zudem bestehe in Familien, in denen die Eltern alkoholsüchtig waren, das Risiko, dass auch die Kinder später dafür anfällig werden. Es könne aber auch sein, dass die Kinder sich komplett vom Alkohol distanzieren, um nicht in die gleiche Situation wie ihre Eltern zu gelangen.

Erfahrungen austauschen, kann helfen

"Als ich mich mit meiner Alkoholsucht auseinandergesetzt habe, da ging es mir besser", sagt Mühlthaler. Er habe von seinen Familienmitgliedern und Bekannten auch schnell positives Feedback bekommen.

Über seine Alkoholsucht zu reden, kann helfen. Meist sei der erste Schritt dazu, der schwierigste. "Es ist eine Krankheit. Man muss dann sein ganzen Leben umkrempeln, dessen sollte man sich bewusst sein", sagt Mühlthaler. Er sei froh, sich damals helfen gelassen zu haben.

Es gibt viele Hilfsangebote zur Alkoholsucht im Saarland, etwa beim Caritasverband oder auch beim Kreuzbund.

Aktionen in Losheim

Zwischen 9.00 und 13.00 Uhr am Freitag (14. Juni) informieren Suchtberaterinnen und -Berater in Losheim auf dem Marktplatz darüber, was eine Alkoholsucht für die Familie und Bekannte bedeuten kann.

Nach Angaben des Caritasverbands wird es vor Ort auch eine Mitmachaktion geben, die gegen den Alltagsstress helfen soll.

"Wir verteilen Päckchen, die man mit seinen Sorgen beschriften und anonym in einen Rucksack stecken kann", sagt Sandra Spurk vom Caritasverband. Jeder, der metaphorisch ein Gepäck voller Sorgen mit sich schleppe, könne eines der Päckchen beim Infostand sozusagen abgeben. Außerdem gebe es an den Infoständen kleine Geschenke wie Anti-Stressbälle oder Handsalben.

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