Freilaufende Hühner (Foto: dpa)

Freilandeier zu Ostern knapp

Carl Rolshoven   11.04.2017 | 14:11 Uhr

Schon vor Ostern beginnt die eigentliche Suche nach Eiern. Wegen der Vogelgrippe im vergangenen Winter durften in vielen Regionen Freilandhühner vorsichtshalber nicht nach draußen. Im Saarland war zwar kein Hof von der Stallpflicht betroffen, trotzdem sind Eier aus Freilandhaltung auch hier knapp geworden.

Im Februar dieses Jahres wurde am Bostalsee der bislang einzige Fall von Geflügelpest im Saarland gemeldet. Damals wurde in einem Radius von zehn Kilometern rund um den Fundort der infizierten Wildgans ein Sperrbezirk errichtet. Die Stallpflicht ist inzwischen wieder aufgehoben und Eierhöfe mit Freilandhaltung waren ohnehin im Saarland nicht betroffen. Dennoch könnten vor Ostern Eier aus Freilandhaltung auch im Saarland knapp werden.  

Globus und Aldi verkaufen keine Freilandeier mehr

Wegen der mangelnden Freilandeier bieten viele Supermärkte Eier aus Bodenhaltung mit Wintergartenauslauf an, so auch Rewe. Zum Vergrößern klicken.

Bereits seit Mitte Februar kann die Warenhauskette Globus in ihren saarländischen Märkten keine Freilandeier mehr anbieten. Auch Aldi Süd berichtet, dass es in vielen Regionen zu Lieferengpässen bei Freilandeiern kommen kann. Im Saarland könne der Discounter derzeit gar keine Eier aus Freilandhaltung verkaufen. Grund ist der Ausbruch der Vogelgrippe. Etliche Geflügelhöfe in Deutschland mussten aus Sicherheitsgründen ihre Tiere im Stall halten.

Über die saarländischen Eierhöfe allein lässt sich der Bedarf hier nicht decken. "Im Saarland gibt es 120.000 Legehennen. Jede legt etwa 300 Eier im Jahr", erklärt Sieglinde Krämer, Erste Vorsitzende des Verbandes der Geflügelhalter im Saarland. "Wenn jeder Deutsche durchschnittlich 220 Eier im Jahr isst, können Sie sich ausrechnen, dass da ein großes Minus auf dem saarländischen Markt entsteht.

Alternativen füllen die Lücken

Auch Bio-Eier könnten knapp werden. Sie stammen zwar nicht zwangsläufig aus der Freilandhaltung, aber viele Verbraucher schwenken jetzt zu Bio-Eiern um. Außerdem sei die Nachfrage nach Bio-Eiern zu Ostern höher als sonst. Aldi und Globus teilten aber mit, dass grundsätzlich zu Ostern genügend Eier im Handel seien.

Sie stammten größtenteils aus Bodenhaltung. Eier von Hühnern aus Freilandhaltung, die in anderen Bundesländern drinnen gehalten werden mussten und müssen, haben viele Händler umetikettiert: Auf diesen Eierkartons findet sich jetzt der Aufkleber "Bodenhaltungseier mit Wintergartenauslauf". Sie werden zum gleichen Preis angeboten wie Freilandeier.

Über dieses Thema wurde auch in "Wir im Saarland - Service" am 11.04.2017 berichtet.

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