1967 - Mit der Turboprop ins Rheinland – der erste Linienflug aus Ensheim
Das neue Flughafengebäude in Ensheim war noch gar nicht ganz fertiggestellt, als die erste Maschine vom Typ „Nord.262“ des französischen Flugzeugbauers Nord Aviation im Saarland planmäßig landete. „Kurz nach acht Uhr vormittags“ und „bei strahlendem Sonnenschein“ – wie seinerzeit die „Saarbrücker Zeitung“ berichtete – kam am 21. August 1967 der erste Linienflieger aus Düsseldorf an.
Fortan verband die überschaubare Propellermaschine, in der 26 Passagiere plus Crew Platz fanden, zwei Mal täglich das Saarland mit dem Rheinland. Ein Reiseangebot von historischem Charakter: Mit der Strecke Saarbrücken – Düsseldorf gab es vom Saarland aus wieder eine erste Linienflugverbindung. Bedient wurde diese von der Düsseldorfer LTU-Tochter IFG – im Auftrag der Lufthansa.
Wirtschaftsminister wirbt für Flugverbindung
70 Minuten brauchte die Maschine von Saarbrücken ins Rheinland. Kosten für den einfachen Flug: 73 Mark. „Ich bin der Meinung, dass im Rahmen der heutigen Wirtschaftspolitik auf die Flugverbindung des Landes mit anderen Landesteilen oder auch dem Ausland nicht mehr verzichtet werden kann“, sagte damals der saarländische Wirtschaftsminister Reinhard Koch (FDP) im SR Fernsehen.
Nach drei Jahren eingestellt
Bedenken, ob sich die neue Verbindung denn langfristig lohne, wischte er beiseite: „Das Bedürfnis, schnelle Verbindungen und schnelle Kontakte zu den verschiedensten Stellen zu bekommen, ist sicherlich sehr dringend.“ Auch die Industrie- und Handelskammer des Saarlands appellierte in ihrer Mitgliederzeitschrift an die saarländische Wirtschaft, „die Testlinie Saarbrücken – Düsseldorf rege in Anspruch zu nehmen“.
Am Ende wurde die Strecke etwa drei Jahre lang geflogen, dann als nicht mehr rentabel eingestellt. Die Lufthansa hatte zwischenzeitlich Saarbrücken an ihr Drehkreuz nach Frankfurt am Main angeschlossen und Düsseldorf war nicht mehr gefragt.