1981 - Die ersten Bio-Bauernhöfe im Saarland
Lebensmittel aus ökologischem Anbau werden immer beliebter. Deutschlandweit betrug der Umsatz mit Bio-Produkten wie Gemüse, Käse oder Fleisch im Jahr 2019 nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch knapp zwölf Milliarden Euro. Der Bio-Anteil am gesamten Lebensmittelmarkt ist mit etwa 5,5 Prozent zwar noch immer sehr niedrig, wächst aber kontinuierlich.
Heute bieten selbst die meisten Discounter eigene Bio-Produkte über ihre Hausmarken an. Anfang der 1980er Jahre hatten Bio-Produkte allerdings noch Seltenheitswert und waren meist auf Wochenmärkten, in Hofläden oder Reformhäusern zu finden. Die ersten Bio-Produkte aus dem Saarland gab es bereits 1981 zu kaufen.
Als erster landwirtschaftlicher Betrieb hatte der Hof der Familie Comtesse in Wadgassen-Schaffhausen ganz auf Bio gesetzt. Rund fünf Jahre hatte die sogenannte Umstellung gedauert – von konventionellem auf ökologischen Anbau. Weitere fünf Jahre später, 1986, wurde zusammen mit dem Martinshof in St. Wendel und dem Eichelbergerhof in Ommersheim der erste Bioland-Verband im Saarland gegründet.
Anteil an Biohöfen steigt stetig
Um Bio-Bauernhof zu werden, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden: Auf synthetische Stickstoffdünger und Pestizide muss verzichtet werden, für die Haltung von Hühnern, Schweinen oder Rindern gelten strengere Vorschriften für Futter und Platz im Stall. Im Saarland wächst der Anteil der Bio-Bauernhöfe dennoch stetig an. Laut dem saarländischen Umweltministerium wurde im Jahr 2020 knapp ein Fünftel der gesamten landwirtschaftlichen Fläche im Saarland ökologisch bewirtschaftet, doppelt so viel wie im Bundesdurchschnitt. Insgesamt beträgt die Fläche 14.800 Hektar oder über 20.700 Fußballfelder.
Und die Fläche wächst weiter. Nach Angaben des Bioland-Verbandes befinden sich auch 2020 mehrere Höfe im Umstellungsprozess oder haben eine Umstellung auf Bio-Landwirtschaft angemeldet.