"Tag X" - die D-Mark kam ins Saarland
Der 6. Juli 1959 ging als "Tag X" in die Geschichte ein. Es war der Termin, an dem im Saarland die "Frankenzeit" zu Ende ging und die D-Mark kam.
Die D-Mark war das sichtbare Zeichen der wirtschaftlichen Rückgliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik. Das Datum war erst zwei Tage vorher mitgeteilt worden, um Spekulanten keinen Vorsprung zu geben.
Um Mitternacht öffnete Ministerpräsident Franz Josef Röder bei Homburg die Zollschranke, und die Aktion "Mairegen" des Bundesgrenzschutzes brachte die D-Mark ins Saarland. Der Umtausch begann morgens bei den Geldinstituten.
Der "eigentliche Tag" der Eingliederung
Dieser 6. Juli 1959 gilt bei den meisten Saarländern als der eigentliche Tag der Eingliederung. Zum fünften Mal innerhalb von 40 Jahren erhielten sie eine andere Währung. Nach drei Jahren sollte das Saarland auf bundesdeutschem Niveau sein.
Doch die Übergangszeit war schwer für die saarländische Wirtschaft. Handel und Industrie hatten bisher einen gesicherten Absatzmarkt in Frankreich. Nach der Rückgliederung sahen sie sich von einem auf den anderen Tag mit einem völlig anderen Umfeld konfrontiert. Nur mit Mühe konnten sie sich gegenüber der Konkurrenz "aus dem Reich" behaupten. Der Einzelhandel litt vor der Rückgliederung unter dem Schmuggel von hochwertigen und preiswerteren Produkten aus der Bundesrepublik.
Nach dem Tag X überschwemmten bundesdeutsche Firmen den saarländischen Markt mit ihren Produkten. Während dieser Zeit begann der Niedergang vieler saarländischer Produkte und Marken. Sie verloren stark an Bedeutung oder verschwanden sogar ganz vom Markt. Dazu gehören beispielsweise die Zigarettenmarke Lasso, Ass- und Jora-Limonaden und die Landsieg-Margarine.