Das Grubenunglück in Luisenthal

 

Der 7. Februar 1962 ging als "Schwarzer Tag" für den Bergbau und das Saarland in die Geschichte ein. Bei einem Grubenunglück in Luisenthal verloren fast 300 Männer ihr Leben.

Die größte Katastrophe, von der der saarländische Bergbau je betroffen war, beginnt mit einer Schlagwetter-Explosion: 7. Februar 1962 - seit 6.00 Uhr arbeitet die Frühschicht auf der Grube Luisenthal. Auch im Alsbachschacht unter dem Saarbrücker Stadtteil Burbach. Um 7.50 Uhr bricht auf Sohle zwei in 530 Metern Tiefe die Hölle los. Ein Methangas-Luftgemisch hat sich entzündet und eine Schlagwetterexplosion verursacht. Binnen Sekunden folgt eine weitere Detonation, eine Kohlestaubexplosion.

Mehrere hundert Bergleute arbeiten zu diesem Zeitpunkt in dem betroffenen Bereich. Die Rettungsarbeiten laufen sofort an, 61 Bergleute können unverletzt, weitere 73 mit zum Teil schweren Verletzungen geborgen werden. Für 287 Männer kam jede Hilfe zu spät. Zwölf weitere Bergleute erliegen später ihren schweren Verletzungen.

Schlimmste zivile Katastrophe der saarländischen Geschichte

Grubenunglück Luisenthal (1962)
Audio [SR.de, (c) SR, 01.11.2016, Länge: 04:16 Min.]
Grubenunglück Luisenthal (1962)
Am 7. Februar 1962 kam es um 7.50 Uhr in der Grube Luisenthal zu einem der schwersten Grubenunglücke in der Geschichte Deutschlands. Durch eine Explosion im Alsbachfeld in 600 Metern Tiefe starben 299 Bergleute, 73 wurden zum Teil schwer verletzt. Die genaue Unglücksursache konnte nie geklärt werden. Welche Betroffenheit das Unglück auslöste, lässt sich in Gottfried Damms Live-Reportage von der Trauerfeier erahnen.

Mit insgesamt 299 Toten zwischen 16 und 59 Jahren war es die schlimmste zivile Katastrophe, die je im Saarland stattgefunden hat. Der Schock saß so tief, dass Ministerpräsident Franz Josef Röder im Landtag die Frage aufwarf, ob man nicht den Mut haben müsse, "auch in unserem Lande zu sagen, da, wo die Gefahren nachweislich am größten sind für unsere Bergleute, da müssen wir eventuell auf die Produktion verzichten".

Eine eigens eingerichtete Untersuchungskommission des saarländischen Landtags stellte in ihrem Abschlussbericht fest, dass sich der große Umfang des Unglücks dadurch erkläre, dass eine Reihe von bergpolizeilichen Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten worden waren. Insbesondere seien notwendige Staubsperren zum Teil erheblich unterbelegt oder gar nicht vorhanden gewesen. Während der Zündbereich der Schlagwetter-Explosion auf den Querschlag 221 lokalisiert werden konnte, bleibt die Zündursache bis heute weitgehend im Bereich der Spekulation.

Keine Klarheit über genaue Unfallursache

Auch ein Gerichtsprozess zwei Jahre später brachte keine Gewissheit. Dabei galt Luisenthal als eine der sichersten Gruben in Deutschland. Es war alles getan worden, was nach den damaligen technischen Erkenntnissen getan werden konnte. Bekannt war aber auch, dass gerade hier die Problematik des Methangases besonders groß war.


Gedenken


Audio

Erinnerung an das Grubenunglück von Luisenthal
Audio [SR 3, Jimmy Both, 07.02.2025, Länge: 03:04 Min.]
Erinnerung an das Grubenunglück von Luisenthal
Der 7. Februar 1962: Eine Explosion erschütterte die Grube Luisenthal. 299 Bergleute starben. Es war das schwerste Grubenunglück in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Bergmannsvereine aus der Großregion haben an Jahrestag an die Katastrophe erinnert.

Ein Thema auch in der "Region am Nachmittag" am 07.02.2025 auf SR 3 Saarlandwelle

Artikel mit anderen teilen

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja