Informatikforschung im Saarland
Die Fachrichtung Informatik bildet einen bedeutenden Schwerpunkt an der Universität des Saarlandes. Seit seiner Gründung im Jahr 1969 hat der Bereich überregionales Ansehen gewonnen und so auch renommierte Forschungseinrichtungen angelockt.
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz - zunächst mit Standorten in Saarbrücken und Kaiserslautern - zählt mit seinen rund 750 Mitarbeitern und mehr als 40 Millionen Euro Jahresumsatz zu den weltweit größten Forschungszentren auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Am 4. Juli 1988 waren die Gründungsverträge unterschrieben worden, 2006 kam in Bremen ein weiterer Standort für die Bereiche Robotik und sichere Kognitive Systeme hinzu. Ein Jahr später wurde ein Projektbüro in Berlin eröffnet.
Zu den Gesellschaftern gehören namhafte Unternehmen wie SAP, Intel, Software AG, BMW und Microsoft. Am 6. Oktober 2015 stieg Google beim DFKI ein. Das DFKI ist damit das bislang einzige Forschungsunternehmen in Europa, an dem sich Google durch eine Kapitaleinlage und einen Sitz im Aufsichtsrat als Industriegesellschafter beteiligt.
Seit 1998 gingen aus den verschiedenen Forschungsfeldern des DFKI mehr als 60 Spin-Off-Unternehmen mit 1700 Arbeitsplätzen hervor.
Max-Planck-Institut für Informatik
1988 gegründet, nahm das Max-Planck-Institut (MPI) für Informatik am 1. Dezember 1990 seine Arbeit auf. Es war das erste Institut der Max-Planck-Gesellschaft, das sich ausschließlich Fragen der Computerwissenschaften widmete. Der Standort in Saarbrücken war ausgewählt worden, da die Saar-Universität damals bereits zu den herausragenden Informatik-Standorten zählte. Am MPI wird vor allem Grundlagenforschung betrieben. Seit der Gründung wurden fünf Arbeits- und eine Forschungsgruppe mit derzeit rund 200 beschäftigten Wissenschaftlern aufgebaut.
Max-Planck-Institut für Softwaresysteme
Am 19. November 2014 wurde die Gründung eines zweiten Max-Planck-Instituts an den Standorten Saarbrücken und Kaiserslautern beschlossen. Das neue MPI für Softwaresystem betreibt Grundlagenforschung in den Bereichen Sprachdesign, Analyse, Modellierung, Einführung und Auswertung von Softwaresystemen.
CISPA
Das im Oktober 2011 gegründete „Center for IT-Security, Privacy and Accountability“ (CISPA) ist das Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit an der Universität des Saarlandes. Mehr als 30 Forschungsgruppen und über 200 Wissenschaftlern erarbeiten hier Lösungen für die Kernprobleme der IT-Sicherheit und des Datenschutzes. In nur fünf Jahren hat sich das CISPA als eine der führenden Forschungseinrichtungen für IT-Sicherheit in Europa etabliert.
Aus Kooperationen der Institute, der Universität und externer Partner untereinander sind daneben an der Uni auch das Zentrum für Bioinformatik, der Exzellenzcluster "Multimodal Computing and Interaction" und das Intel Visual Computing Institute entstanden.